Safari mit WebRTC: Apple unterstützt Echtzeitkommunikation im Browser

Als letzter großer Browser-Hersteller will nun auch Apple WebRTC unterstützen. iPhone- und Mac-Nutzer können dann Videokonferenzen direkt im Browser führen, ohne dafür erst ein Plug-in oder eine App installieren zu müssen.

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WebRTC in Safari

(Bild: BlueJeans)

Lesezeit: 2 Min.

iPhone, iPad und Mac beherrschen mit Safari 11 künftig “Web-based Real-Time Communications”: Die Integration des Protokolls ist für Safari 11 in iOS 11 sowie macOS High Sierra vorgesehen und lässt sich nun im Rahmen der Safari Technology Preview 32 auch schon in macOS Sierra ausprobieren, wie das Unternehmen mitteilte. Nutzer können dann per WebRTC Peer-to-Peer-basierte Webkonferenzen mit verschiedenen Diensten führen, ohne dafür erst umständlich Plug-ins oder eine App installieren zu müssen.

WebKit unterstützt dafür die “Media Capture and Streams”-API, erklärte ein Entwickler der Safari-Engine: Der Nutzer müsse einem Dienst für den Zugriff auf Mikrofon und Kamera jeweils Erlaubnis erteilen, wahlweise lässt sich die Zugriffsmöglichkeit in den Einstellungen von iOS 11 aber auch generell abschalten. Die Vernetzung der Konferenzteilnehmer erfolgt über das quelloffene Framework LibWebRTC, merkt der Entwickler an – Safari unterstütze außerdem “moderne Audio-Codecs wie Opus” sowie den Video-Codec H.264. Weitere Details stehen noch aus.

Erste Drittanbieter haben bereits Betatests für die Safari-Unterstützung begonnen, darunter die Firma BlueJeans, die Web-Meeting-Tools anbietet. Die Browser Google Chrome, Firefox und Opera unterstützen WebRTC seit längerem, Anfang des Jahres hat auch Microsoft die Integration in Edge angekündigt. Mit der Safari-Unterstützung ist WebRTC ab Herbst dann auch auf mehreren Hundert Millionen iOS-Geräten gegeben.

Apple hat für Safari 11 weitere Neuerungen umgesetzt, darunter eine Funktion, die Nutzer-Tracking verhindern oder zumindest erschweren soll. Der Browser soll außerdem automatisch die Wiedergabe von Videos mit Ton unterbinden – solange der Nutzer dies nicht explizit für eine Webseite freigibt. (lbe)