Atomkraft weltweit auf dem Vormarsch
In den vergangenen zwei Jahren wurden weltweit so viele Atomkraftwerke gebaut wie seit den 1980er Jahren, sagte der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde. Sorge bereitet ihm Nordkorea.
20 neue Atom-Reaktoren seien in den vergangenen zwei Jahren ans Netz gegangen, sagte der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, am Montag in Wien. Das sei die höchste Zahl seit den 1980er Jahren. Damit produzierten in 30 Ländern 449 Reaktoren die größte bisher installierte Leistung von 392 Gigawatt. 60 Reaktoren seien im Bau, vor allem in Asien, bilanzierte Amano zum Auftakt des Gouverneursrats der IAEA.
"Sie werden den Ländern bei ihrem Energiebedarf helfen und auch beim Versuch, die Treibhausgase weiter zu verringern." Diese Entwicklung verdeutlicht den energiepolitischen Sonderweg Deutschlands, wo bis 2022 alle Atomkraftwerke stillgelegt werden.
Sorge um Nordkorea
Amano zeigte sich vor dem Gremium von 35 Mitgliedsstaaten darüber hinaus tief besorgt über das Nuklearprogramm Nordkoreas. Das abgeschottete Land verfügt über Atombombentechnik und arbeitet an Langstreckenraketen dafür.
Nordkorea solle seine internationalen Verpflichtungen erfüllen und endlich wieder mit der IAEA kooperieren, forderte Amano. Die Organisation werde sich jedenfalls auf den Zeitpunkt vorbereiten, an dem sie wieder Zutritt bekomme. "Ich will die Fähigkeit der IAEA stärken, in Fragen der Verifikation des nordkoreanischen Atomprogramms eine entscheidende Rolle zu spielen", kündigte Amano an. Auf die bisher problemlose Überwachung des iranischen Atomprogramms ging der IAEA-Chef nur beiläufig ein. Die IAEA kontrolliert weltweit die zivile Nutzung der Atomkraft.
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(mit Material der dpa) / (anw)