Elektromobilität: Continental stellt Produkte für die E-Auto-Klemme vor

Am Rande der Continental TechShow hat der Autozulieferer Produkte vorgestellt, die das Thema Elektromobilität schneller voranbringen sollen.

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Continental: Lösungen für die E-Auto-Klemme
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sven Hansen

Continental hat auf seiner TechShow 2017 auf der Teststrecke Contidrom nahe Hannover verschiedene technische Produkte rund ums Thema E-Mobilität vorgestellt. So war etwa ein kabelloses Ladesystem für E-Autos in Aktion zu sehen. Bei einem baulich angepassten Renault Zoe wird die Ladeenergie kabellos von einer Sendeeinheit am Boden zu einer Empfängerplatte am Fahrzeugunterboden übertragen. Der Fahrer muss das Fahrzeug lediglich über der Bodenplatte parken. Eine Mikronavigation unterstützt beim La(n)deanflug. Das vorgestellte System bietet eine Ladeleistung von 3 kW, soll sich aber problemlos auf 11 kW erweitern lassen. Konzipiert wurde es für das bequeme "Zwischendurch-Laden" an öffentlichen Orten.

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Das ebenfalls vorgestellte System AllCharge soll das Problem der uneinheitlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos angehen. Der Grundgedanke ist einfach: Anstelle zusätzliche Ladetechnik für die unterschiedlichen Arten von Ladestationen ins Auto zu packen, wird der elektrische Antriebsstrang selbst zum "Ladegerät". Dabei wird aus den üblichen Komponenten (Elektromotor und Inverter: Wandler, der zwischen Gleich- und Wechselstrom hin und her wandelt) eines konventionellen elektrischen Antriebs ein komplettes Ladesystem.

Von einem einzigen Kabelanschluss am Fahrzeug aus führen zwei Strompfade zur Batterie: Entweder fließt Wechselstrom von der Ladesäule durch den Elektromotor zum Inverter, wo er in Gleichstrom gewandelt wird, der weiter zur Batterie fließt; oder Gleichstrom von der Ladesäule fließt direkt durch den DC/DC-Wandler zur Batterie. Egal, welche Ladetechnik angezapft wird, kann das AllCharge-System bis zu 800 V Spannung und Leistungen von derzeit 150 kW annehmen. Präsentiert wurde das System in einem umgebauten E-Golf. Kleines Schmankerl: Das Fahrzeug ist mit einem zusätzlichen 230-Volt-Anschluss ausgestattet. An der Schuko-Steckdose unterm Tankdeckel lässt sich beim Campen der Kühlschrank anschließen.

Continental TechShow 2017 (14 Bilder)

Das New-Wheel-Concept ist für die besonderen Anforderungen von Elektroautos ausgelegt.

Ein Problem in einem vollkommen anderen Bereich adressierte das New-Wheel-Concept. Durch die starke Bremswirkung bei der Energierückgewinnung lassen sich E-Fahrzeuge im Stadtverkehr fast ohne den Einsatz der Bremsen bewegen. Herkömmliche Bremsscheiben setzten bei Nichtbenutzung Rost an und können dann im Fall der Fälle nicht sofort die volle Bremskraft entfalten. Das am Beispiel des BMW i3 entwickelte New-Wheel-Concept ersetzt die klassische Scheibe daher mit einem korrosionsfreien Bremsring aus Aluminium. Um der thermischen Belastung beim Bremsen gewachsen zu sein, nutzen die Ingenieure den größeren Außenradius der Felge und legten den Bremsring besonders dick aus. .

Im Unterschied zum herkömmlichen Aufbau besteht das New-Wheel aus zwei Teilen, dem Aluminium-Tragstern, der dauerhaft an der Radnabe verschraubt bleibt und dem Felgenbett, welches am Tragstern festgeschraubt ist. Das New-Wheel war zwar nicht in Aktion zu sehen, soll sich aber schon im harten Wintereinsatz in Schweden bewährt haben. Conti will die auf der TechShow präsentierten Neuheiten auch auf der diesjährigen IAA in Frankfurt am Main (Halle 5.1. Stand A07 / A08) ausstellen. (sha)