Smart Button: Startup bricht erfolgreiches Crowdfunding ab

Zwei Tage vor dem Ende brach das Startup Tapdo seine Crowdfunding-Kampagne ab - obwohl das Finanzierungsziel erreicht war. Nun äußert sich Gründer Markus Sudhoff in einem Interview zu den Gründen und dem weiteren Weg.

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Smart Button: Startup äußerst sich zum Abbruch der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne

Tapdo präsentierte einen Prototyp seines Smart Buttons auf dem MWC.

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Dass Crowdfunding-Kampagnen abgebrochen werden, kommt nicht selten vor. Ein möglicher Grund können aufkommende rechtliche Bedenken sein; in der Regel erkennen die Initiatoren aber schlicht, dass sie bis zum Stichtag nicht die benötigte Geldmenge einsammeln werden.

Bei der Kampagne zum "smarten Knopf" Tapdo mit integriertem Fingerabdruck-Sensor, über den heise online im Rahmen des diesjährigen MWC berichtet hatte, lief es jedoch anders: Als Startup-Gründer Markus Sudhoff im Mai zusammen mit seinen beiden Mitstreitern zwei Tage vor dem Kampagnen-Ende den Stecker zog, war das Finanzierungsziel von 45.000 Euro bereits knapp übertroffen worden. Nach den Regeln der genutzten Kickstarter-Plattform erhielt das Startup somit kein Geld von den Unterstützern.

Gegenüber Gründerszene äußerte sich der Münsteraner nun zu seinen Beweggründen für diesen Schritt. Demnach hätten sich die Startup-Gründer zwar gut vorbereitet gefühlt und mit dem vorhandenen Kapital und den Einnahmen aus der Crowdfunding-Kampagne starten können, wegen des "knappen Budgets" hätten allerdings bereits kleinere Probleme oder Verzögerungen in der Produktion zu einem finanziellen Engpass geführt. Man habe jedoch unbedingt vermeiden wollen, die Unterstützer mit Risiken zu belasten.

Leider kommt im Online-Bericht der Gründerszene nicht zur Sprache, wieso das Finanzierungsziel nicht von Beginn an höher angesetzt wurde. Stattdessen ist lediglich zu erfahren, dass Tapdo nun auf den B2B-Bereich umschwenken und voll auf seine Softwareplattform setzen will. Die Website des Startups wurde bereits entsprechend umgestaltet, neben Wearables sind nun unter anderem die Bereiche Automotive und AR/VR als mögliche Einsatzgebiete genannt.

Im Ergebnis bedeutet dies, dass man den Herstellern von Fingerabdrucksensoren ein Programm zum Auswerten der Daten anbieten will, um wie beim Tapdo-Projekt verschiedene Bereiche der Finger unterscheiden zu können. Konkret unterschied der Sensor im Tapdo-Modell laut Entwickler 13 Punkte pro Hand. Darüber hinaus soll er aber auch erkennen, mit welcher Orientierung man den Finger(teil) auflegt. Unterschieden werden dabei zwei Ausrichtungen, womit sich pro Hand 26 Punkte ergeben – und 52 Punkte für zwei Hände. Ob es bereits Interessenten von Seiten der Industrie gibt, geht aus dem Interview nicht hervor. (nij)