Chipanalyse: A10X bislang kleinstes iPad-SoC

Apples Hauptprozessor für iPad Pro 10,5 und 12,9 ist nochmals geschrumpft. Der 10-nm-Chip stammt von TSMC, fand ein Analyseunternehmen heraus.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Chipanalyse: A10X bislang kleinstes iPad-SoC

A10X (rechts) und der Vorgägner A9X.

(Bild: TechInsights)

Lesezeit: 2 Min.

TechInsights hat den neuen A10X-Chip im neuen iPad Pro 10,5 und 12,9 einer Detailanalyse unterzogen. Das Ergebnis: Es handelt sich mit einer Grundfläche von 96,4 Quadratmillimetern um das bislang kleinste System-on-Chip, das Apple in einem iPad einsetzt. Während der A10 im iPhone 7 und der A9X im alten iPad Pro in einem 16-nm-Prozess hergestellt wurden, schwenkt Apple hier erstmals auf die 10-nm-Herstellung um. Produziert wurde der Prozessor von Apples taiwanischem Chipfertiger TSMC, Samsung konnte sich nicht durchsetzen.

Der A10X enthält insgesamt sechs Kerne und ist der bislang schnellste SoC in einem iOS-Gerät. Drei der Kerne ("Hurricane") laufen mit voller Geschwindigkeit, drei ("Zephyr") sind für Low-Power-Anwendungen gedacht. Angst vor Ausbeuteproblemen muss Apple trotz des neuen 10-nm-Prozesses offenbar nicht haben – das iPad Pro ist weiterhin gut verfügbar. Da die Stückzahlen bei der Tablet-Baureihe deutlich unter der des iPhone liegen, ist die Gefahr allerdings geringer. Beim "iPhone 8" mit seinem Chip "A11", das für den Herbst erwartet wird, könnte Apple bereits auf 10 nm umschwenken.

TechInsights hat bei seiner Analyse weitere Details herausgefunden. So ist das Design des A10X trotz der Miniaturisierung stark an dem des A9X orientiert. Neben der Erhöhung der Kernzahl wurde auch der L2-Cache auf 8 MByte vergrößert, große strukturelle Unterschiede soll es aber nicht geben. Die verringerte Die-Größe hilft aber dabei, das SoC stromsparender zu implementieren.

Die Die-Größe der iPad-SoCs hat sich seit dem A5X, der 2012 erschienen war, signifikant verkleinert, wie Ars Technica zusammenfasst: Von 165 Quadratmillimetern auf nun 96. Der A9X war dann auf 147 Quadratmillimeter vergrößert worden, nachdem der A8X mit 128 Quadratmillimetern sogar etwas kleiner ausfiel.

Die Grafikeinheiten des A10X stammen weiterhin von Imagination Technologies und basieren auf dessen PowerVR-Architektur. Apple hat aber bereits durchblicken lassen, dass der Konzern an einer eigenen GPU bastelt. (bsc)