Teslas erstes Model 3 soll am Freitag vom Band laufen

Im zweiten Quartal hat Tesla weniger Neuwagen an Kunden übergeben als geplant. Teslas Fabrik konnte nicht genug Akkus produzieren. Doch nun soll alles besser werden und die Produktion des Model 3 anlaufen. Für August sind 100 Stück geplant.

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Drei Tesla Model 3 auf einer Bühne

So wurde das Model 3 im April 2016 erstmals gezeigt.

(Bild: Screenshot)

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Am Freitag wird Teslas erstes Serienfahrzeug des Model 3 vom Band laufen. Das erwartet Firmengründer Elon Musk. Am 28. Juli sollen die ersten 30 Stück feierlich an Kunden übergeben werden. Im August soll die Produktion hundert Stück erreichen, im September mehr als 1.500. "Es sieht so aus als könnten wir 20.000 Model 3 Autos im Dezember erreichen", twitterte Musk am Montag.

Das ist weit von früheren Ankündigungen entfernt. Im April des Vorjahres hatte Musk noch "grob geraten" 100.000 bis 200.000 Model 3 für das nun angelaufene Halbjahr angekündigt. Der Pkw ist weniger luxuriös ausgestattet und damit deutlich günstiger als bisherige Tesla-Modelle. In der ersten Woche nach der Vorstellung des Model 3 im April 2016 hatte Tesla mehr als 325.000 unverbindliche Vorbestellungen mit jeweils 1.000 US-Dollar Anzahlung entgegengenommen.

Tesla Model 3 (5 Bilder)

(Bild: Tesla Motors)

Die meisten dieser Kunden werden wohl noch länger warten müssen. Musk bedankte sich am Montag für das von allen Tesla-Inhabern und -Bestellern gezeigte Vertrauen und versprach: "Wir werden das nicht vergessen."

Ebenfalls am Montag veröffentlichte die Firma eine für ihre Aktionäre enttäuschende Statistik: Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge ist im zweiten Quartal hinter dem Vorquartal zurückgeblieben. 12.000 Model S und 10.000 Model X machten insgesamt 22.000 ausgelieferte E-Autos.

Das sind 53 Prozent mehr als ein Jahr davor, aber zwölf Prozent weniger als im ersten Quartal 2017 (25.000). In Summe wurden im ersten Halbjahr etwa 47.100 Stück ausgeliefert, womit die angekündigte Stückzahl von 47.000 bis 50.000 gerade erreicht wurde.

(Bild: Elon Musk)

Tesla berichtet über eine "erhebliche Minderproduktion" von Akkus mit 100 KWh Kapazität. Bis Anfang Juni sei die Produktionsmenge etwa 40 Prozent hinter der Nachfrage zurückgeblieben, doch inzwischen wären diese Probleme behoben. "Vorausgesetzt, die globalen wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern sich nicht erheblich, sind wir zuversichtlich, dass die Auslieferungen von Model S und Model X im zweiten Halbjahr 2017 wahrscheinlich die Auslieferungen des ersten Halbjahres 2017 übertreffen werden", formulierte Tesla vorsichtig.

Auch Produktionsmängel des Model X würden der Vergangenheit angehören: "Es ist nun selten, dass ein neu hergestelltes Model X von Anfang an Qualitätsprobleme aufweist", heißt es in der Mitteilung. Inzwischen soll auch in allen Tesla-Läden wenigstens ein Model X ausgestellt sein. Und: "Es sieht so aus, als bestünde erhebliches, unerschlossenes Verkaufspotenzial" für das Auto mit den nach oben aufschwingenden Hintertüren.

Tesla Model X (24 Bilder)

Tesla eröffnet seine Verkaufsstelle in Hannover.

(ds)