Photobucket sperrt Bilder und verärgert Nutzer

Weil der Bilderdienst Photobuckt für seinen Service nun viel Geld verlangt, verschwanden zahlreiche Fotos aus dem Netz. Die Nutzer reagierten verärgert, denn die Preisänderung kam für sie völlig unerwartet.

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Photobucket sperrt Bilder und verärgert Nutzer
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Am Wochenende verschwanden plötzlich Millionen Fotos von eBay, Amazon und vielen anderen Webseiten. Stattdessen war überall ein Hinweis zu lesen: "Please update your account to enable 3rd party hosting". Autor dieser Nachricht ist der Bilderdienst Photobucket. Er hatte quasi über Nacht ein neues Bezahlmodell eingeführt: Die Nutzer sollten knapp 400 US-Dollar im Jahr zahlen, damit ihre Bilder (wieder) auf dritten Seiten zu sehen sind. Betroffen sind neben Onlineshops vor allem zahlreiche Foren und Blogs.

Das neue Preismodell von Photobucket: Erst das "Plus 500"-Paket erlaubt auch "3rd Party Hosting". Es kostet satte 400 US-Dollar im Jahr.

(Bild: Screenshot )

Die meisten Photobucket-Nutzer traf die Policy-Änderung völlig unerwartet – entsprechend groß war ihr Frust. Von Erpressung ist etwa in Kommentaren auf der Photobucket-Facebook-Seite die Rede. "Dies ist der letzte Nagel im Sarg von Photobucket", schreibt einer. Viele andere sind sich einig, dass die Änderung völlig inakzeptabel seien.

Das Social-Media-Team von Photobucket bemüht sich, den Kunden zu helfen. Zahlreiche Kündigungen können sie aber wohl nicht verhindern. Das Unternehmen hat außerdem eine erklärende FAQ veröffentlicht: "Eure Fotos sind sicher", ist dort zu lesen. Die Nutzer können sich einfach einloggen, um Zugriff auf ihre Bilder zu erhalten. Damit diese auch wieder auf externen Seiten zu sehen sind, ist allerdings ein kostenpflichtiges Konto-Upgrade nötig.

Photobucket ist seit 2003 online und hat laut eigener Angaben gut 100 Millionen Kunden und 15 Milliarden Bilder auf seinen Servern. Bislang konnten die Nutzer den Service kostenlos nutzen, um Bilder zentral zu speichern und etwa bei eBay-Auktionen einzubinden. Photobucket finanzierte das Angebot mit Werbung.

Am 26. Juni wies das Unternehmen dann recht unauffällig auf die kommenden Änderungen hin. Man solle sich Zeit nehmen, um die neuen Bedingungen durchzulesen, empfahl ein knapper Blog-Eintrag. Doch offenbar hatten die meisten Kunden keine Zeit für die lange Lektüre der umfangreichen "Terms of Use". Eine Zusammenfassung der Änderungen gab es nicht. So mussten die Kunden selbst den Abschnitt "Types of Accounts, Pricing and Limits" entdecken: Dort steht, dass "3rd party image hosting" erst im "Plus 500 Plan" enthalten ist. Und der kostet 399,99 US-Dollar im Jahr. (dbe)