Microsoft Office 365 nimmt Mitarbeiter unter die Lupe

KĂĽnftig kann Microsofts Office-Suite den Mitarbeitern in einem Unternehmen auf die Finger schauen: Ein neues Analysewerkzeug ermittelt, wie viel Zeit mit E-Mail-Schreiben oder Besprechungen draufgeht, und weist Vorgesetzte auf Optimierungspotenzial hin.

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(Bild: dpa, Ralf Hirschberger)

Lesezeit: 1 Min.

Microsoft bietet Unternehmenskunden eine Erweiterung seiner cloud-gebundenen Bürosoftware Office 365 an, mit der sich das Verhalten und die Arbeitsweise der Mitarbeiter analysieren lassen soll. Führungskräften will man damit einen Hebel zur Effizienzsteigerung an die Hand geben. In einem Blogbeitrag stellt das Office-365-Team sein Workplace Analytics genanntes Add-on vor. Es soll Metadaten der E-Mail- und der Kalenderkomponente anonymisiert erfassen und auswerten (darunter den Betreff sowie Empfänger und Absender einer Nachricht).

E-Mails schreiben und zum Meeting gehen kosten die Mitarbeiter Zeit - wie viel genau, soll Microsoft Workplace Analytics zeigen, hier aufgeschlĂĽsselt nach BĂĽrozeiten und Feierabend.

(Bild: Microsoft)

Der Hersteller verspricht Kunden mehr Produktivität ihrer Mitarbeiter aufgrund "datengestützter Entscheidungen", mit denen die Unternehmensstruktur optimiert werden soll. Dazu zählt Microsoft beispielsweise eine Verhaltensanalyse der erfolgreichsten Verkäufer in der Vertriebsabteilung – etwa wie viel Zeit sie mit Kundenkontakt verbringen und über wie viele Kontakte sie verfügen; die Teamkollegen sollen dann dieses Verhalten übernehmen, um ihrerseits erfolgreicher zu werden.

Microsoft Workplace Analytics soll in Kürze in allen Enterprise-Plänen der Office-365-Suite als Option zur Verfügung stehen. Die bereits erhältliche Komponente MyAnalytics bietet ähnliche Analysen für einzelne Mitarbeiter, die jedoch für andere Personen nicht einsehbar sind. Workplace Analytics hingegen wendet sich an Führungspersonal, dem etwa Dashboards und "Analystenkonsolen" mit aggregierten Daten präsentiert werden. Der Hersteller betont, dass der Schutz der Privatsphäre und das Einhalten von Compliance-Richtlinien berücksichtigt worden sei. Jeder Kunde besitze seine Office-365-Daten und entscheide selbst, welche er zur Analyse heranziehe. Preise sind derzeit noch nicht bekannt. (tiw)