Österreich: Kryptogeld-Gutscheine bei der Post kaufen

Bitcoin, Dash, Litecoin und Ether kann man zwar noch nicht direkt bei der Post in Österreich kaufen – aber ab sofort gibt es in deren Filialen zumindest Gutscheine, die sich auf der Plattform Bitpanda eintauschen lassen.

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Bitcoin

Bitcoin sollen einen Zahlungsverkehr ermöglichen, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert.

(Bild: dpa, Jens Kalaene)

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In rund 1800 Filialen und Partnershops der Österreichischen Post können Nutzer ab sofort auch Papier-Gutscheine kaufen, die sich in die Kryptowährungen Bitcoin, Ether, Dash und Litecoin tauschen lassen. Dahinter steht eine Kooperation zwischen Post und dem Wiener Startup Coinimal, das den Tausch- und Walletdienst Bitpanda betreibt. Nutzer können Gutscheine im Wert von 50, 100 und 500 Euro gegen Bargeld kaufen. Eingelöst wird der Code auf dem Gutschein dann über die Plattform Bitpanda togo.

Dazu muss man sich noch mit einer E-Mail-Adresse verifizieren, weitere Schritte seien nicht nötig, erklärte Coinimal-Mitgründer Eric Demuth. Eventuell könne die Post aber vor Ort weitere Verifikationen wie die Vorlage des Ausweises verlangen, wenn etwa auffällige Mengen an Gutscheinen gekauft werden. Für weitere Kryptogeldkäufe oder -verkäufe über Bitpanda müssen die Nutzer dann aber zusätzliche Verifikationsstufen durchlaufen.

Beim Tausch suchen sich die Nutzer die gewünschte Währung aus, als Gebühr zahlt man rund drei Prozent Aufpreis auf marktübliche Kurse anderer Börsen. Mit der Anmeldung erhalten die Nutzer auch gleich eine Online-Wallet, über die sich das Kryptogeld verwalten lässt. Laut Demuth werden die privaten Schlüssel auf den Servern des Unternehmens gelagert – man muss also dem Anbieter vertrauen oder seine Guthaben gleich auf Wallets unter eigener Kontrolle überweisen. Durch Cold Storage, also offline vorgehaltene Adressen, sorge man aber für die Sicherheit der Kundenguthaben, versicherte Demuth.

Große Gewinnen verspreche man sich davon nicht, das Hauptziel sei eher, neue Kunden für die eigene Plattform zu gewinnen. Und die scheint gut zu laufen: Eigenen Angaben nach sind 300.000 Kunden bei der europaweit agierenden Tauschplattform Bitcoinpanda angemeldet, bis Jahresende soll ein Transaktionsvolumen von 200 Millionen Euro abgewickelt werden. Im technischen Sinne ist Bitcoinpanda aber noch keine Börse mit automatisiertem Handelssystem, man nutze verschiedene andere Börsen für den Handel auf der Plattform.

Wer Bitcoin-Gutscheine gegen Bargeld erwerben will, kann das in Österreich seit längerem auch schon an sogenannten Tabak-Trafiken (eine Art Kiosk) tun – das Angebot stammt vom Grazer Startup Coinfinity. Die Einlösung erfolgt auch über eine Online-Plattform, allerdings liegen die Gebühren mit 8 bis 10 Prozent Aufpreis deutlich höher. In der Schweiz wiederum bieten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) direkten Bitcoinkauf an ihren Fahrkartenautomaten. (axk)