BlackBerry patzt erneut bei den Android-Updates

Seit gut einem Monat warten DTEK-Nutzer auf die vollmundig versprochenen Updates. Die Geräte sind auf dem Mai-Sicherheitsstand. BlackBerry kommentiert die Misere mit donnerndem Schweigen.

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BlackBerry patzt erneut bei den Android-Updates

DTEK60 und DTEK50

(Bild: Volker Weber)

Lesezeit: 2 Min.

Im Forum der BlackBerry-Fansite Crackberry.com erhitzen sich die Gemüter ob fehlender Android-Updates für die Touchscreen-BlackBerry DTEK50 und DTEK60. Beide Geräte sind noch auf dem Patchlevel vom 5. Mai, das PRIV erhielt nach dem Patch vom 5. Juni lediglich einen 14 MB großen Patch auf den 1. Juli. Das BlackBerry-SIRT kündigt zwar monatlich ein neues Release an, aber das kommt bei den DTEK-Kunden nicht an.

Außerdem wird zunehmend deutlich, dass BlackBerry das PRIV und die beiden DTEK-Modelle nur noch abverkauft. Ein eigenes Kundenforum betreiben die Kanadier nicht mehr. Crackberry.com ist der einzige Anlaufpunkt, BlackBerry-Mitarbeiter sind dort jedoch nicht zu finden.

BlackBerry hat sich vom Hardware-Geschäft mit Smartphones verabschiedet und lizenziert die Marke an andere Hersteller. Der größte ist TCL, ein chinesisches Unternehmen, das außerdem noch die Rechte an Alcatel und Palm hält. TCL ist auch der Hersteller, der für BlackBerry die DTEK50 und DTEK60 produziert hat.

BlackBerry vermarktete das DTEK50 als das sicherste Android-Smartphone und begründete das unter anderem mit den pünktlichen Updates jeweils zur Veröffentlichung des Sicherheits-Bulletins durch Google. In der Tat hatte BlackBerry mit dem ersten Android-Gerät PRIV stets die Updates pünktlich geliefert. Bereits mit dem DTEK50 sollte diese Serie abreißen.

BlackBerry KEYone läuft unter Android 7.1.1, die älteren Geräte unter Marshmallow 6.0.1.

(Bild: BlackBerry Mobile )

TCL tritt als BlackBerry Mobile auf und ist für die Entwicklung, den Vertrieb und den Service des neuen Tastatur-Smartphones KEYone verantwortlich. Für die DTEKs ist nur BlackBerry selbst zuständig, aber äußert sich nicht.

Man muss nicht einmal vermuten, dass BlackBerry die Geräte und die Kunden aufgegeben hat. Das sehr kleine PRIV-Update vom 1. Juli lässt eher darauf schließen, dass die Software-Entwickler "Land unter" sind. Es reicht nicht aus, monatlich neue Builds zu bauen, sondern diese müssen auch für die Verteilung getestet und zertifiziert werden.

Da TCL gerade den Launch eines zweiten neuen Smartphones als Nachfolger der beiden DTEK vorbereitet, muss BlackBerry für ein weiteres Gerät die Software liefern und wird im Zweifel zunächt dieser Verpflichtung nachkommen. Das von vielen Fans erwartete Nougat-Update für die alten Geräte erscheint in dieser Situation als nahezu ausgeschlossen. BlackBerry hat ein solches Update niemals versprochen und wird auch keine zukünftigen Umsätze mehr mit den DTEKs oder dem PRIV machen. (vowe)