Uber legt Fahrdienst-Angebot in Macau auf Eis

Behörden im chinesischen Glücksspiel-Paradies Macau haben den US-Konzern Uber dazu bewegt, sein Fahrer-Vermittlungsangebot vor Ort auf unbestimmte Zeit stillzulegen. Damit reiht sich Macau in die Gruppe jener Länder ein, in denen Uber ausgesetzt ist.

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Uber legt Fahrdienst-Angebot in Macau auf Eis

(Bild: Michelle Wiles)

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Von
  • Julius Beineke

Ab dem 22. Juli soll der Uber-Verkehr in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau stillstehen. Damit beugt sich der US-Fahrdienstvermittler dem Druck, den Behörden in Macau schon seit einer Weile ausüben – wie Behörden in vielen anderen Ländern. Uber setzt sein Angebot jedoch nur aus – eine Wiederaufnahme des Geschäfts sei laut einem Blogeintrag auf der Homepage des Fahrdienstes nicht ausgeschlossen. Welche Form ein solcher Neustart nehmen könnte, bleibt abzuwarten. In Taiwan wurde Uber ebenfalls behördlich ausgeknipst, arrangierte sich jedoch mit dortigen lizenzierten Mietwagen-Anbietern, um wieder ins Geschäft zu kommen.

Macau ist mit knapp einer Million Einwohnern vergleichsweise klein, jedoch ein äußerst beliebtes Tourismusziel. Die Sonderverwaltungszone ist quasi das Las Vegas Chinas und damit ein Mekka für Glücksspieler. Jede Form von Glücksspiel ist im Rest des Landes verboten, was für Macaus Casino-Industrie jedes Jahr mehrere Milliarden US-Dollar Gewinn bedeutet. Touristen wollen sich natürlich komfortabel zwischen Casinos, Hotels und Sehenswürdigkeiten bewegen – wovon Uber profitiert. Das ist nun jedoch erst einmal vorbei.

Macau war bei Weitem nicht das erste Land, in dem Uber seinen Dienst zumindest vorübergehend einstellen musste - und es dürfte nicht das letzte sein. In Europa ist der Fahrdienst derzeit unter anderem in Frankreich, Holland, Italien und Deutschland zumindest teilweise nicht verfügbar. Beispielsweise versucht Uber, Verbote unter Rückgriff auf Schlupflöcher oder mit alternativen Angeboten wie UberX zu umgehen. (jube)