Apple-Qualcomm-Streit: Intel mischt sich ein

Intel verstärkt seine Vorwürfe gegen Qualcomm wegen wettbewerbsfeindlicher Aktivitäten nun auch gegenüber der International Trade Commission.

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Apple-Qualcomm-Streit: Intel mischt sich ein

Qualcomm-Chef Mollenkopf setzt auf eine außergerichtliche Einigung -- aber ob die nach der Einmischung von Intel noch möglich ist? 

(Bild: dpa, Toni Albir)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Stiller

Intel mischt im Streit zwischen Apple und Qualcomm weiter mit: Nach einem "Amicus Curie"-Brief an die Federal Trade Commission (FTC) im Mai hat sich Intel nun auch in einem Public Interest Statement gegenüber der US International Trade Commission (ITC) über wettbewerbsfeindliche Aktivitäten von Qualcomm beklagt. Qualcomm missbrauche Patentrechte, den einzigen Mitbewerber bei LTE-Modems, also Intel, widerrechtlich auszugrenzen

Intel reagiert damit vor allem auf den Antrag von Qualcomm, die Einfuhr von mit Intel-Modems bestückte iPhones und iPads in die USA zu verbieten. Auch nach Deutschland will Qualcomm die Einfuhr stoppen.

Apple hatte sich geweigert, Lizenzgebühren für Modem-Chips an Qualcomm zu entrichten. Der iPhone-Hersteller spicht von einem illegalen Geschäftsmodell und steht derzeit in einem milliardenschweren Rechtsstreit mit Qualcomm, der dem kalifornischen Chip-Hersteller schon kräftig die Bilanzen verhagelt hat.

Auch in der EU und in Asien wird gegen Qualcomm wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Position ermittelt, die EU prüft auch noch den Zusammenschluss von Qualcomm und NXP. Südkorea hat bereits eine Strafe von umgerechnet 854 Millionen Dollar verhängt.

Intel kennt sich mit solchen Marktmissbrauchsvorwürfen aus, ist der Chip-Gigant doch selbst schon schuldig gesprochen worden, sich gegenüber AMD ähnlich wettbewerbsfeindlich verhalten zu haben. Die von der EU dafür verhängte Strafe von über eine Milliarde Euro wird aber noch vor dem Europäischen Gerichtshof verhandelt. Nach der letzten Ankündigung von EuGH-Vizepräsident Marc van der Woude wird man auf das endgültige Urteil wohl noch bis nächstes Jahr warten müssen. (as)