Freier Fluss von Patientendaten: EU-Kommission führt Umfrage zu E-Health durch

Die EU-Kommission hat eine Konsultation zu "Gesundheit und Pflege im digitalen Binnenmarkt" eingeleitet. Dabei geht es neben der IT-Sicherheit von Gesundheitssystemen auch um die "freie Bewegung von Patienten und Daten".

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Freier Fluss von Patientendaten: EU-Kommission führt Umfrage zu E-Health durch

(Bild: EU-Kommission)

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Neue Initiativen für "digitale Innovationen" im Bereich Vorsorge und Pflege im Gesundheitsbereich will die EU-Kommission Ende des Jahres vorschlagen. Dafür bittet sie nun um Eingaben zu einem breiten Themenspektrum rund um E-Health im digitalen Binnenmarkt. Insbesondere Patientenorganisationen, Ärzte und Pflegepersonal, Behördenmitarbeiter, Forscher, Unternehmer, Krankenversicherungen, Nutzer digitaler Gesundheitswerkzeuge wie Fitness-Armbänder oder Apps sowie normale Bürger sollen sich angesprochen fühlen, an der bis zum 12. Oktober laufenden Online-Umfrage teilzunehmen.

Der Kommission geht es unter anderem um den sicheren Zugang der Bürger zu ihren Gesundheitsdaten. Daneben sollen aber auch Möglichkeiten ausgelotet werden, diese personenbezogenen Informationen "über Grenzen hinweg zu teilen" und die Interoperabilität von Datenbanken in Europa zu verbessern. In diesem Zug sollen auch die Rechte der Betroffenen jenseits der Datenschutz-Grundverordnung geklärt werden.

Auch geht es um die Frage, wie Gesundheitsdaten gegebenenfalls anonymisiert oder pseudonymisiert sowie vorhandene Expertise genutzt werden können, um Forschungsprojekte, die persönliche Gesundheitsversorgung oder die Vorhersage von Epidemien voranzutreiben. Weiter steht zur Frage, ob sich durch digitale Dienste generell die Position der Bürger und der integrierten Pflege stärken lässt.

Demografischer Wandel, die Zunahme chronischer, die Rückkehr ansteckender Krankheiten sowie die steigenden Kosten im Gesundheitswesen stellten große Herausforderungen dar, erläutert die Kommission. Digitale Technik könnte hier kosteneffiziente Werkzeuge bieten, um den Übergang von einer klinikgestützten Versorgung zu einem patientenzentrierten Model mit stärkerem Schwerpunkt auf Vorsorge zu erleichtern und die Widerstandskraft von Gesundheitssystemen zu erhöhen. Diese Themen müssten nun im Bereich des digitalen Binnenmarkts angegangen werden. (anw)