Chip-Auftragsfertigung: Samsung will Marktanteil in fünf Jahren verdreifachen

Samsung will seine Auftragsfertigung massiv ausbauen, vor allem über neue Kunden. Bis hin zum Branchenführer TSMC ist es aber noch ein weiter Weg.

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Chip-Auftragsfertigung: Samsung will Marktanteil in fünf Jahren verdreifachen

(Bild: Samsung)

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Samsung plant, seinen Marktanteil im Bereich der Chip-Fertigung innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verdreifachen. Dies geht aus einem Bericht von Reuters hervor, der sich auf Aussagen des Executive Vice President E.S. Jung beruft. Samsung will vor allem durch neue Großkunden innerhalb von fünf Jahren einen Marktanteil von 25 Prozent erreichen. Damit wolle Samsung laut Jung die Nummer zwei des Marktes werden.

Derzeitiger Branchenprimus ist der taiwanische Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Company, kurz TSMC. TSMC fertigt beispielsweise Grafikprozessoren für AMD und Nvidia und erreichte laut dem Bericht einen Marktanteil von 50,6 Prozent im Jahr 2016. Samsung kam dagegen nur auf vergleichsweise geringe 7,9 Prozent. Global Foundries, die unter anderem für AMD fertigen, kommt auf 9,6 Prozent, die ebenfalls aus Taiwan stammende UMC auf 8,1 Prozent.

Samsung kann etwa Qualcomm, NXP Semiconductors und Nvidia zu seinen Kunden zählen. Während Nvidia beispielsweise größere GPUs wie GP104, GP102 und GP100 weiterhin bei TSMC fertigt, kommen GP107-Chips der Grafikkartenserie GeForce GTX 1050/Ti bereits von Samsung.

TSMC wiederum hat neben AMD und Nvidia etwa auch Apple zum Kunden und fertigt die SoC-Prozessoren für iPhone und iPad. AMD hat im Jahr 2016 für bestimmte GPUs erstmals den GPU-Hersteller gewechselt – von TSMC zu Global Foundries. Der FinFet-14-nm-Prozess ist allerdings von Samsung lizensiert und umfasst die Prozessversionen LEP und LPP.

Samsung will laut dem Bericht im zweiten Halbjahr 2018 Chips mit 7-nm-EUV-Strukturen fertigen. Auch TSMC kündigte an, dass sein EUV-Herstellungsprozess im kommenden Jahr in Bezug auf Peformance, Leistungsaufnahme und Packdichte der fortschrittlichste der Industrie sein werde.

Die Möglichkeit, auf einen zweiten Zulieferer zurückgreifen zu können, ist für Hersteller und potenzielle Kunden eine wichtige Möglichkeit, die Gefahr von Lieferengpässen zu vermeiden. Sowohl die Hersteller als auch die Auftragsfertiger geben üblicherweise nur sehr eingeschränkte Informationen über die Fertigung ihrer Chips heraus. (mfi)