Programmiersprachen: Elixir-Entwickler arbeiten an Zugänglichkeit

Die auf der Erlang Virtual Machine laufende Programmiersprache soll in Version 1.5 unter anderem die Arbeit der Entwickler durch bessere Debugging-Hilfen und ergänzende Auszeichnungen erleichtern.

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Elixir-Entwickler arbeiten an Zugänglichkeit der Sprache
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Gut sieben Monate haben die Entwickler der für echtzeitfähige und verteilt arbeitende Anwendungen gedachten Programmiersprache Elixir an der aktuellen Nebenversion gewerkelt, nun steht das 1.5-Release zum Download bereit. Die meisten Verbesserungen zielen auf höhere Entwicklerfreundlichkeit ab und sind durch den Einsatz von Erlang/OTP 20 ermöglicht worden, da Elixir auf der Erlang Virtual Machine läuft.

Unter anderem können Programmierer beim Einsatz von Elixir 1.5 Callback-Implementierungen mit @impl auszeichnen. Dadurch soll ihr Code besser lesbar werden, da so schneller klar ist, welche Funktionen nicht Teil der Programmierschnittstelle sind. @impl true markiert zudem @doc als false, damit es nicht in der Dokumentation auftaucht, es sei den @doc wurde explizit gesetzt. Sollte das @impl-Attribut für eine Implementierung verwendet werden, zwingt Elixir den Nutzer, andere im Modul auftretende ebenfalls entsprechend zu deklarieren, um Konsistenz zu wahren.

Nach dem Update ermöglicht es die Sprache auch, direkt in Modulen Spezifikationen für Child-Prozesse anzulegen, die Aufschluss darüber geben sollen, wie diese Prozesse zu überwachen sind. Agent, Registry, Task und Task.Supervisor haben dafür eine child_spec/1-Funktion, damit sie sich direkt in Supervision Trees verwenden lassen. Elixir stellt die Spezifikationen zudem nicht mehr als APIs zur Verfügung, sondern als Datenstrukturen, in dem Fall Maps.

Darüber hinaus hat die Sprache mit Exception.blame/3 eine neue Funktion, die es ermöglicht, Debug-Informationen an bestimmte Exceptions zu hängen. Um Elixir auch Entwicklern zugänglich zu machen, die sich im Englischen nicht ganz zu Hause fühlen, lassen sich beispielsweise Variablen nun in UTF-8 verfassen, was etwa den Einsatz von Schiftzeichen anderer Sprachen erlaubt. Bezeichner müssen allerdings immer eine Abfolge von Buchstaben sein und dürfen keine Symbole wie Emojis oder mathematische Notationen enthalten.

Elixirs Interactive Shell IEx haben ihre Entwickler ebenfalls überarbeitet, sodass die Autovervollständigung nun auch Variablen und User Imports ergänzen kann. Mit der neuen Funktion exports/1 kann sie alle Funktionen und Makros eines Moduls anzeigen. Außerdem gibt es nun ein Haltepunktsystem zum Debuggen für die Shell und passende Funktionen.

Elixir wurde der Öffentlichkeit 2012 vorgestellt. Die Entwicklung findet auf GitHub statt, wo die Sprache unter der Apache License 2.0 zu finden ist. Release Notes für die aktuelle Version lassen sich ebenfalls dort nachlesen. (jul)