Sind wir allein?

Ein Komiker nimmt uns mit auf die Suche nach außerirdischem Leben. Dass dabei keine Lachnummer herauskommen muss, demonstriert Ben Miller mit seinem Buch.

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E.T., fliegende Untertassen, kleine grüne Männchen: Ist von Außerirdischen die Rede, mögen Film- und UFO-Fans zunächst an solche Phänomene denken. Der Autor Ben Miller hingegen will sich mit seinem neuen Buch deutlich davon distanzieren. Er verschreibt sich ganz wissenschaftlichen Studien und ihren Erkenntnissen – und das wird er nicht müde zu betonen. Ignoriert man also diese stetige Wiederholung, ist Millers Buch ein unterhaltsamer Leitfaden durch die akademische Suche nach außerirdischem Leben.

Dass ihm der Spagat zwischen Forschung und Entertainment gelingt, lässt sich auch an Millers Biografie ablesen. So hat er ein Studium der Naturwissenschaften am St. Catherine's College in Cambridge hinter sich, schlug dann aber eine Karriere als Komiker und Schauspieler ein. Das trägt dazu bei, dass er selbst komplexe Sachverhalte in anschaulichen Bildern erklären kann. Ein treffendes Beispiel ist dafür die Formel des Astrophysikers und SETI-Präsidenten Frank Drake, um die Anzahl von Zivilisationen zu berechnen, von denen wir möglicherweise eine Nachricht erhalten könnten. Hier dient ein Dire Straits-Konzert und Fans mit ihren Feuerzeugen als Erklärung. Miller widmet sich außerdem der Art, in der uns solche Nachrichten erreichen könnten und beleuchtet den Ansatz des Mikrowellenfensters, aber auch des Energieverbrauchs.

Bei allem Suchen nach intelligentem Leben im All vergisst Miller nicht, den Blick zurück auf die Erde zu werfen, etwa zu den Extremophilen und den Archaeen, die Hinweise auf andere Formen des Lebens geben. So setzt sich das Buch auch mit der Frage nach der Definition von „Leben“ auseinander.

Ben Miller: "Anybody out there? Die faszinierende Suche nach außerirdischem Leben", Penguin Verlag, 368 Seiten, 10 Euro (E-Book 8,99 Euro)

(jle)