Microservices: AWS Chalice macht Sprung auf Version 1.0

AWS (Amazon Web Services) hat das Python-Microframework Chalice in Version 1.0 veröffentlicht. Damit können Entwickler Anwendungs-Backends mit einer Reihe von AWS und Amazon-Diensten erstellen. Genannt werden in der Ankündigung zum neuen Release Lambda, API Gateway, Identity and Access Management (IAM), Cognito, CloudWatch, CloudWatch Events, CloudFormation, CodeBuild, CodeCommit und AWS CodePipeline.

Das Programmiermodell orientiert sich am Python-Webframework Flask und soll Entwicklern eine einfache Möglichkeit geben, REST-basierte Anwendungen zu erstellen. Zentral ist hier der AWS-Dienst Lambda, mit dem sich Funktionen erstellen und hochladen lassen, ohne im Vorfeld passende Ressourcen zu reservieren. Deren entsprechende Zuweisung erfolgt nach Bedarf.

Mit der Freigabe der Version 1.0 wird Chalice als für den Einsatz in Produktivszenarien geeignet bezeichnet. Entwickler, die mit dem Framework bereits arbeiten, bringt das Upgrade auf das neue Release einige Änderungen mit. So sind Parameter für Routing-Handling-Funktionen nun Keyword-Argumente anstelle von Positionsargumenten. Außerdem ist die Unterstützung für policy.json entfernt worden. Es ist nun mit dem Stage-Namen zu versehen sein, zum Beispiel policy-dev.json.

Chalice, Flask und Lambda

Chalice hat das Microframework Flask als Vorbild, das der Österreicher Armin Ronacher 2010 ursprünglich als Aprilscherz ins Leben gerufen hatte. "Chalice" lässt sich mit Kelch übersetzen und dürfte eine Anspielung auf das Trinkhorn im Logo (und dem Namen) von Flask sein. Mit AWS Lambda startete Amazon vor rund drei Jahren einen seinerzeit einzigartigen Cloud-Dienst, der das Veröffentlichen von Programmierlogik ermöglicht, ohne zuvor eine passende Infrastruktur zu reservieren. Inzwischen haben IBM mit Bluemix, Google mit Cloud Functions und Microsoft mit Azure Functions ähnliche Angebote auf Lager. (ane)