Social-VR-Plattform Sansar ist in der Open-Beta-Phase

Die VR-Plattform Sansar von Linden Labs geht in die offene Beta. Entwickler können ihre VR-Kreationen im Katalog anbieten. Nutzer sollen die virtuellen Welten mit HTC Vive, Oculus Rift und Co. erkunden können – ohne große Umstände und auch gemeinsam.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Social-VR-Plattform Sansar nun in der Open-Beta-Phase
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Julius Beineke
Inhaltsverzeichnis

Linden Lab hat die offene Beta-Phase für seine soziale VR-Plattform Sansar gestartet. Professionelle und Hobby-Entwickler und Designer können ihre VR-Kreationen im Katalog einstellen und gratis oder kostenpflichtig feil bieten.

Nutzer, die eine HTC Vive, eine Oculus Rift oder einen Windows-PC ihr eigen nennen, können sich bei Sansar an diversen 3D-Experiences bedienen und diese auch gemeinsam mit anderen VR-Reisenden erleben. Immersion steht dabei im Vordergrund – zusammen mit leichtem Zugriff. Sansar will VR für jedermann sein. Und das, nachdem erst vor Kurzem eine andere VR-Plattform namens AltspaceVR dicht gemacht hat.

Derzeit gibt es bereits mehrere hundert VR-/3D-Experiences im Sansar-Katalog. Von virtuellen SciFi-Bars und Produktbesichtigungen über Museumsbesuche und Nachtwanderungen im Wald bis hin zu Gaming soll alles vertreten sei.

Zu Beginn des Projekts konnten sich Designer bewerben. Von 14.000 Bewerbern blieben 3.000 übrig, deren Kreationen den Grund-Katalog bilden. Da die Beta nun offen ist, soll der Katalog fleißig durch User Generated Content wachsen. Dafür stellt Linden Labs diverse Tools und vorgefertigte 3D-Modelle im eigenen Shop zur Verfügung – teils kostenpflichtig, teils gratis. Auch Inhalte von Drittanbietern sollen sich simpel per Drag&Drop einfügen lassen.

VR-Experiences in Linden Labs' Sansar-Katalog (7 Bilder)

Virtuelle Produktansichten und Präsentationen dürften auch für Hersteller spannend sein.

Ein wichtiger Aspekt soll auch die Community-Erfahrung sein. Die meisten der VR-Experiences sollen für mehrere Nutzer gleichzeitig nutzbar sein. So können sich laut Anbieter derzeit bis zu 35 Sansar-User gleichzeitig in etwa einem virtuellen Café, Museum und dergleichen treffen können. Die einzelnen virtuellen Orte sind dafür instanziert – Ziel ist derzeit, bis zu 100 Nutzer gemeinsam in eine Instanz zu stecke.

Für diesen Zweck bietet Sansar Tools für Avatar-Kreation an, die große Diversität bei der Erstellung des virtuellen Alter-Ego bieten sollen. Ein Sahnehäubchen soll die Integration von Lippen-Synchronisation anhand eingesprochener Sprache sein. Der eigene Avatar soll also auch die eigenen Lippen- und Gesichts-bewegungen widerspiegeln, wenn man sich in VR mit anderen anwesenden Usern unterhält.

Unter anderem komplizierte Einstiegswege hindern VR bisher daran, wirklich gesellschaftstauglich zu werden. So musste man sich bei Second Life – ebenfalls von Linden Labs – etwa durch die virtuelle Welt selbst bewegen, um zu allen Inhalten zu gelangen. Linden Labs legt nun bei Sansar nach eigener Aussage besonderes Augenmerk darauf, dass der Zugriff auf Sansar möglichst simpel funktioniert. Und zwar sowohl für Content-Produzenten als auch die User. Mit Sansar soll VR "demokratisiert" werden, so Linden-Labs-Chef Ebbe Altberg. Jeder soll mitmachen können – ob als Content-Produzent oder Konsument. Vorausgesetzt natürlich, man hat die passende Hardware am Start.

Je nach gewählter Experience reicht eine VR-Brille, während man in anderen auch Hand-Controller einsetzen können soll, um mit der virtuellen Umwelt zu interagieren. Durch entsprechende Controller soll der eigene Avatar dann auch – wenn gewollt wild – gestikulieren können. Wer keine teure VR-Hardware besitzt, kann sich alternativ auch am Bildschirm eines Windows-Rechners durch die virtuellen Welten bewegen.

Der Umgang mit einzelnen Experiences selbst soll intuitiv von der Hand gehen: Jede VR-Experience hat eine spezielle URL, die man einfach über Social Media teilen und verschicken können soll. Ein Klick auf den entsprechenden Link soll dann ausreichen, um nahezu direkt einzutauchen. Sansar ist grundsätzlich kostenlos nutzbar. Möchte man erweiterte Features und Support, kann man auch monatliche Abos ab 9,99 US-Dollar abschließen. (jube)