Auto-Kartell: US-Klagen in Vorbereitung

In den USA nimmt die Klagewelle gegen den Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW wegen Kartellverdachts langsam Fahrt auf. Inzwischen haben Anwälte mindestens sechs Sammelklagen im Namen von Fahrzeugbesitzern gegen die Autohersteller eingereicht

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(Bild: Daimler)

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Von
  • dpa

Mercedes will sich gegen Klagen wehren, Volkswagen kooperieren, BMW schweigt zu den Vorwürfen

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In den USA nimmt die Klagewelle gegen den Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW wegen Kartellverdachts langsam Fahrt auf. Inzwischen haben Anwälte mindestens sechs Sammelklagen im Namen von Fahrzeugbesitzern gegen die Autohersteller eingereicht, wie aus Gerichtsdaten vom Mittwoch (2. August 2017) hervorgeht. Die Klageschriften lesen sich weitgehend deckungsgleich, den Herstellern werden jahrzehntelange verbotene Absprachen vorgeworfen, die unter anderem zu überhöhten Preisen bei „Premium“-Modellen geführt haben sollen. Die Kläger fordern Strafen und Schadensersatz.

Daimler kündigte auf Nachfrage an, sich mit allen rechtlichen Mitteln zur Wehr zu setzen. Der Konzern sei der Ansicht, dass die Klagen unbegründet seien, sagte ein Sprecher. Eine Volkswagen-Sprecherin wollte sich nicht konkret zu den US-Klagen äußern und verwies auf ein älteres Statement, wonach der Konzern bei den Ermittlungen kooperiere. BMW ließ eine Anfrage zunächst unbeantwortet.

Unter den US-Kanzleien ist auch „VW-Schreck“ Hagens Berman, deren Anwälte die erste Sammelklage im Abgas-Skandal von Volkswagen auf den Weg gebracht hatten. Bei ihrer Kartellklage wurde vom zuständigen Gericht in New York bereits eine erste Konferenz im Rahmen des Vorprozesses angesetzt, die am 4. Oktober 2017 stattfinden soll. Weitere Klagen wurden in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Florida und New Jersey gestellt. Bei VW sind auch den Volkswagenmarken Audi, Porsche und Bentley angeklagt. Zudem wird in mindestens einer Klage der Zulieferer Bosch beschuldigt. Die Unternehmen müssen laut US-Recht innerhalb von 21 Tagen nach Klagezustellung reagieren. (mfz)