Application Server: Erste Beta von WildFly 11 erschienen

WildFly ist das vierte Release, seit das quelloffene JBoss-Entwicklerangebot unter dem neuen Namen läuft. Die wichtigste Neuerung ist das einheitliche Security-Framework Elytron.

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Application Server: Erste Beta von WildFly 11 erschienen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Red Hat hat die erste Beta von WildFly 11 veröffentlicht. Enthalten sind jetzt alle in der fertigen Version zu erwartenden Features, die nun einer genaueren Prüfung unterzogen werden können. Die wichtigste Neuerung ist vermutlich das einheitliche Security-Framework: Elytron ersetzt die Kombination aus Picketbox und Security-Realms im Vorgänger. Die bisherigen Security-Domain- und Security-Realm-Konfigurationen und APIs werden durch das neue Framework weiterhin gedeckelt.

Das Java Naming and Directory Interface (JNDI) sowie der Aufruf von EJBs (Enterprise JavaBeans) wurde in WildFly 11 vereinfacht und erweitert. Dafür gibt es einerseits den neuen WildFly Naming Client, mit dem sich der Zugriff auf WildFly mit Eigenschaften und Konfiguration einfach konfigurieren lassen soll. Auf EJBs (und andere Ressourcen) lässt sich in einem dynamischen Ermittlungs- oder alternativ in einem neuen Punkt-zu-Punkt-Modus zugreifen, der alle EJB-Proxies mit einer bestimmten Adresse "verriegelt". Zusätzlich kann man mit Elytron die Benutzeridentität zwischen den Anfragen ändern.

WildFly enthält nun einen JSSE-Provider (Java Secure Socket Extension), der die TLS-Handhabung von der internen Implementierung der JVM an eine installierte OpenSSL-Bibliothek übergeben kann, was typischerweise die TLS-Performance (Transport Layer Security) verbessert. Schließlich ist von Verbesserungen der Webkonsole die Rede, einschließlich der Möglichkeit, aktuelle Konfigurationsänderungen zu sehen, aktive JMS-Transaktionen zu verwalten, aktive Batch-Jobs zu verwalten, Undertow-Filter zu verwalten und Datenquellen während der Erstellung zu testen.

Die vollständige Liste der behobenen Issues finden sich in den Release Notes.

Die künftige WildFly-Version ist bereits das vierte größere Release des Java-Anwendungsservers erschienen, seit der Open-Source-Server unter diesem Namen läuft. Zum Namenswechsel war es gekommen, weil das hinter ihm stehende Unternehmen eine stärkere Abgrenzung zum kommerziellen auf WildFly basierenden JBoss-Angebot wünschte. Das erste Release – WildFly 8 – war im Februar 2014 erschienen, das zweite unter der Versionsnummer 9 folgte im Juli 2015. Diese Version war mit Java EE 7 (Java Enterprise Edition) kompatibel. WildFly 10 kam dann im Anfang 2016 heraus. (ane)