Psion macht Schluss: Entwicklung neuer PDAs gestoppt

Mit der heute angekündigten Umstrukturierung wird sich Psion aus dem Endkundengeschäft im PDA-Markt langfristig verabschieden.

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Von
  • Dr. Jürgen Rink

Psion krempelt seine Geschäftsbereiche gründlich um und will sich aus dem PDA-Endkundengeschaft langfristig zurückziehen. In einer Mitteilung heißt es kryptisch: Psion wird sich "... auf die Industrial- und Enterprise-Segmente seiner Tochtergesellschaft Psion Teklogix sowie auf innovative Märkte und Anwendungsfelder digitaler Geräte und Lösungen der Division Psion Digital und ihr strategisches Investment in Symbian konzentrieren."

Im Klartext kommt das dem Ende der PDA-Produktpalette Serie 5mx und Revo gleich. Zwar behauptet Psion, dass man die bestehende Produktpalette auch weiterhin vermarkten und unterstützen wolle, aber schon allein die Entscheidung, die noch für dieses Jahr angekündigten Bluetooth-PDAs nicht auf den Markt zu bringen, spricht eine andere Sprache: In Zukunft wird es für Privatkunden keine Psion-PDAs mehr geben. Zumindest das netBook, ein Psion-PDA in Mini-Notebook-Größe soll für den Corporate-Bereich aber weiterentwickelt werden.

Psion macht das schwierige Marktumfeld für die Probleme im PDA-Geschäft verantwortlich. Tatsächlich gelang es dem Unternehmen trotz jahrelanger Anstrengungen nicht, in einigen wichtigen Märkten außerhalb Europas mit den PDAs Fuß zu fassen. Nun gibt Psion auf. Im Zuge der Umstrukturierung hat das Unternehmen angekündigt, 250 Mitarbeiter zu entlassen. Der verbleibende Kern der Entwicklungsmannschaft soll sich um Mobile-Networking-Produkte und um die Ausschöpfung der Psion-Patentrechte kümmern.

Das den Psion-PDAs zugrunde liegende Epoc-Betriebssystem wird man in Zukunft dann wohl vor allem in Smartphones finden, wenn überhaupt. Das Firmenkonsortium Symbian, das sich um die Pflege und Entwicklung von Epoc kümmert, erwähnt in öffentlichen Präsentationen die PDA-Plattformen nicht einmal mehr, sondern sieht seine Zukunft in Mobiltelefonen mit PDA-Funktionen. Ursprünglich wollten Motorola und Symbian sogar eine PDA-Plattform mit integrierter Mobilfunkfunktion entwickeln – das haben die beiden schon Anfang des Jahres aufgegeben. (jr)