Klage: Disney-Spiele sollen ohne Erlaubnis Daten von Kindern sammeln

Eltern haben Disney und weitere Spieleentwickler in den USA verklagt, weil diverse Spiele-Apps für Android und iOS angeblich ohne Einwilligung Nutzungsdaten an Server von Disney schicken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen
Livestreaming

(Bild: Ole Spata, dpa)

Lesezeit: 1 Min.

Über 40 Spiele-Apps von Disney und den Entwicklern Kochava Inc., Unity Technologies und Upsight Inc. sollen ohne Genehmigung der Eltern Nutzerdaten von Kindern sammeln. Damit würden die Unternehmen gegen das US-Gesetz Children's Online Privacy Protection Act of 1998 (COPPA) verstoßen. Das geht aus einer Anklageschrift hervor, die betroffene Eltern beim nordkalifornischen US-Distriktgericht in San Francisco eingereicht haben. In dem Dokument steht nicht, wie viele Eltern in das Verfahren involviert sind. In der Anklageschrift taucht lediglich der Name einer Mutter auf.

Unter den Android- und iOS-Apps finden sich beispielsweise Titel wie "Beauty and the Beast: Perfect Match", "DuckTales: Remastered", "Star Wars: Puzzle Droids", "Temple Run: Oz" und "Where’s My Water?" Alle betroffenen Spiele listet die Anklageschrift auf Seite 9.

Für das Datensammeln soll ein Werbe-Software-SDK von Disney verantwortlich sein. Dieses nutzen auch die drei verklagten Spieleentwickler in einigen Apps. Gesammelte Daten sollen auf Servern von Disney landen. Die Kläger befürchten der Anklageschrift zufolge, dass Disney so Nutzungsprofile von Kindern für kommerzielle Zwecke erstellt.

Bereits 2011 musste sich Disney neben weiteren Unternehmen wegen einem COPPA-Verstoß vor Gericht verantworten. Als Ergebnis zahlten die Unternehmen 3 Millionen US-Dollar Strafe. (des)