Fotokünstler Duane Michals erhält DGPh-Kulturpreis

Seit den 1950er Jahren beschäftigt sich der heute 85-Jährige Duane Michals mit der Fotografie, bekannt ist er vor allem für seine Sequenzen. Jetzt erhält er den Kulturpreis 2017 der Deutschen Gesellschaft für Photographie.

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Duane Michals erhält DGPh-Kulturpreis

SelfPortrait

(Bild: Duane Michals / Courtesy Galerie Clara Maria Sels)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marten Siegmann

Der in New York ansässige Fotokünstler Duane Michals wird mit dem Kulturpreis 2017 der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) geehrt. Mit dem Preis werden laut DGPh seit 1959 jährlich bedeutende fotografische Leistungen, insbesondere auf künstlerischem, humanitärem, sozialem, technischem, pädagogischem oder wissenschaftlichem Gebiet geehrt. Die Preisverleihung findet am 21. Oktober 2017 in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln statt.

Michals arbeitet seit Ende der 1950er-Jahre mit dem Medium Fotografie. 1932 in McKeesport, Pennsylvania (USA), geboren, studierte er zwischen 1949 und 1953 Grafikdesign an der University of Denver, danach diente er in der US-Army und war unter anderem in Deutschland stationiert. Ab 1956 erweiterte er seine Studien an der Parsons School of Design.

Die ersten Aufnahmen machte Michals 1958 auf einer Reise nach Russland. 1966 nimmt Michals zusammen mit Bruce Davidson, Lee Friedlander, Danny Lyon und Garry Winogrand an der bedeutenden Ausstellung Towards a Social Landscape im George Eastman House, Rochester, teil. Stories by Duane Michals hieß 1970 der Titel seiner ersten Einzelausstellung im Museum of Modern Art, New York.

Douane Michals erhält den DGPh-Kulturpreis (9 Bilder)

Dr. Heisenbergs Serie, Bild 1 (Bild: Duane Michals / Courtesy Galerie Clara Maria Sels)

Laut DGPh habe sich schon früh gezeigt, dass die Bezeichnung "Fotograf" Michals’ komplexem Werkansatz mit seiner phantasievoll inszenierten Bildproduktion allein nicht gerecht werde. Denn immer wieder gehe es ihm um die Inszenierung und Steigerung von Wirklichkeitseindrücken, die über das konkret Dokumentarische hinausgehen. Vornehmlich reize ihn nicht das Einzelbild, sondern bereits seit den 1960er-Jahren die in schwarz-weißen Bildern geschaffene Sequenz. Berühmte Beispiele seien die Bildreihen The Woman Is Frightened by a Door (1966), A Man is Going to Heaven (1967) oder The Fallen Angel (1968).

Seit den 1970er-Jahren bezieht Michals in seine Fotografien auch Texte ein, meist mit Hand auf die weißen Ränder der Bilder geschrieben. Es sind einfach gehaltene, lyrische Zeilen. Michals Themen sind zwischenmenschliche Begegnungen, Magie und Illusion, Zeit und Erinnerung, Religion, Liebe und Sexualität. Auch der Kombination von Malerei und Fotografie geht Michals bis heute nach, 2012 erschien in Kooperation mit Camille Guichard der Film Duane Michals – The man who invented himself. Es seien laut DGPh vor allem seine "eigenwilligen Umsetzungen" im Bereich des Porträts, die Duane Michals auch Aufträge für renommierte Klienten wie Nancy Reagan, Sting, Willem de Kooning, Neimann Marcus und GAP sowie für Zeitschriften wie Vogue, Mirabella und Esquire eingebracht hätten. (msi)