Ein Anfang fern von Blitz und Donner

Am Anfang standen nicht die Ursuppe und regelmäßige Funkenentladungen. Jedenfalls nicht, wenn es nach Nick Lane geht.

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Von
  • Inge Wünnenberg

Der britische Biochemiker vom Londoner University College hat einen ganz anderen Ursprung im Sinn. In seinem jüngsten Buch "Der Funke des Lebens" verortet Lane den Beginn des Lebens vor rund vier Milliarden Jahren an alkalischen Quellen in den Tiefen des Atlantiks.

Damit schließt er sich dem schottischen Geochemiker Michael Russell an, der dort an der Grenze zwischen heißem, mineralhaltigem Quellwasser und saurem, kaltem Meerwasser ein gelartiges Eisensulfid fand, das Poren und Blasen ausbildet. Für die beiden also der Ursprung der Einzeller.

Einen ähnlich außergewöhnlichen Ansatz verfolgt Lane auch mit seiner Hypothese für die Entwicklung der höheren Organismen. Hier geht er davon aus, ein Einzeller habe aus Versehen ein Bakterium "verschluckt".

Die Antworten für seine faszinierenden Theorien sucht Lane zuvorderst in der Zellchemie. Zwar kann er es nicht bis ins Detail belegen, trotzdem folgt der Leser den Ausführungen gern. Leichte Kost ist das aber nicht.

Nick Lane: "Der Funke des Lebens. Energie und Evolution", Theiss Verlag, 384 Seiten, 29,95 Euro (E-Book 23,99 Euro) (bsc)