"Game of Thrones": Hacker erpressen Sender HBO

Angeblich ist die Erpressung des Senders HBO für die Hacker nur ein Spiel, um Geld gehe es nicht wirklich. Gleichzeitig prahlen sie laut Medienberichten mit der Zahl ihrer bisherigen Opfer.

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Hacker wollen "Game of Thrones"-Sender HBO erpressen

(Bild: HBO)

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Internetkriminelle haben nach ihrem Angriff auf den US-Sender HBO zu Erpressungszwecken weitere interne Dokumente veröffentlicht. Darunter sollen sich etwa eine Zusammenfassung des Skripts für die kommende fünfte Folge der aktuellen Staffel von "Game of Thrones" sowie E-Mails einer Führungskraft des Bezahlsenders befinden. Insgesamt wollen die Kriminellen 1,5 Terabyte an Daten kopiert haben.

Die Dokumente seien online zugänglich gemacht und mehreren Medien geschickt worden. So gibt etwa The Hollywood Reporter an, von den Kriminellen angeschrieben worden zu sein. Darüber hinaus wurde auch das Motiv der Kriminellen klar: In einem an HBO-Chef Richard Plepler adressierten Video forderten sie eine hohe Geldsumme, die in der öffentlichen Version unkenntlich gemacht wurde. Fließt kein Geld, wollen sie weiteres Material ins Netz stellen.

Wie The Hollywood Reporter berichtet, haben die Hacker Einblicke in ihre Mission gegeben: Der Einbruch in die Systeme von HBO sei nicht einfach gewesen und hätte etwa sechs Monate in Anspruch genommen. Die Hacker hätten außerdem – HBO inklusive – bereits 17 Opfer erpresst und nur drei seien den Forderungen nicht nachgekommen.

Laut Wired distanzieren sich die Hacker von der Bezeichnung als Kriminelle und betrachten sich selbst eher als "White Hats", die nur einen "klitzekleinen Teil" des großen Einkommens des Senders für sich wollen. Der Vorgang sei für sie ein Spiel – Geld sei nicht der Hauptzweck für ihre Taten.

HBO-Sprecher Jeff Cusson sagte den Berichten zufolge, dass der Sender weitere Enthüllungen der Hacker erwartet habe. Er arbeite mit Behörden und Cybersicherheitsfirmen zusammen, um den Vorfall zu untersuchen. Zu diesem Zeitpunkt gebe es noch keinen Anlass, davon auszugehen, dass das komplette E-Mail-System der Firma kompromittiert worden sei.

HBO kämpft seit Jahren damit, Handlungen neuer Folgen geheim zu halten und deren illegale Verbreitung zu verhindern. Aus der fünften Staffel von "Game of Thrones" waren etwa vier Folgen vorab im Internet aufgetaucht, nachdem DVDs für Rezensionen an die Presse und Branchen-Insider verschickt worden waren. Das mehrfach ausgezeichnete Fantasy-Drama war Mitte Juli in den USA in die siebte Staffel gestartet. (mit Material der dpa) / (kbe)