iOS 11: Apple verschiebt Einführung von “iMessage in iCloud”

Der neue Dienst sollte die Nutzerkommunikation auf Apples Server auslagern, synchron halten sowie ein Schlupfloch schließen, das Strafverfolgungsbehörden Zugriff auf iMessages ermöglicht. Die wichtige Funktion wurde vorerst entfernt.

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iMessag in iCloud

Messages in iCloud soll die Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt auf Apples Servern sichern und das iCloud-Backup-Schlupfloch schließen.

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Apple hat “Messages in iCloud” aus der Beta von iOS 11 gestrichen: Die Sync-Funktion ist in der jüngsten Beta 5 nicht länger auf iPhone und iPad zu finden, wie Entwickler berichten. Ob es Probleme beim Abgleich der iMessage-Nachrichten zwischen mehreren Geräten gab oder eine andere Ursache die geplante Einführung verzögert, bleibt unklar – Details nannte Apple nicht. Der Sync-Dienst soll mit einem “zukünftigen Software-Update für iOS 11” eingeführt werden, erklärt der Hersteller an.

Nutzer können weiterhin Nachrichten auf jedem Gerät empfangen und dort lokal speichern, schreibt Apple – sowie die Kommunikation durch iCloud-Backups sichern und wiederherstellen. Apples Ende-zu-Ende-verschlüsselter Messaging-Dienst erlaubt bislang nicht, zurückliegende Unterhaltungen auf einem neuen Gerät zu erhalten, ohne dieses aus einem iCloud-Backup wiederherstellen zu müssen – erst “Message in iCloud” soll eine richtige Synchronisation zwischen allen Geräten des Nutzers sicherstellen.

Die Auslagerung der Kommunikation auf Apples Server soll zudem lokalen Speicherplatz freigeben: Werden viele Fotos und Videos über iMessage verschickt, belegt der Messenger schnell mehrere GByte an Speicherplatz auf dem iPhone.

Beim nun aufgeschobenen Dienst “Messages in iCloud” kann Apple nach eigener Angabe zudem nicht länger mitlesen: Die Geräte des Nutzers erstellen und teilen die Schlüssel zur verschlüsselten Datensynchronisation dafür untereinander und Apple erhält diese nicht, betonte der Software-Chef des Konzerns jüngst.

Das iCloud-Backup, das iMessages sowie SMS- und MMS-Nachrichten automatisch mitsichert, ist ein letztes Schlupfloch für Strafverfolgungsbehörden, um die Ende-zu-Ende-verschlüsselten iMessage-Nachrichten doch noch einsehen zu können: Die iCloud-Backup-Daten liegen zwar verschlüsselt auf Apples Servern, der Konzern besitzt jedoch den Schlüssel – und gibt diesen auf gerichtliche Anordnung unter Umständen auch heraus.

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(lbe)