Schwedens Telecom-Juwel im Glück

Nach Rückschlägen bei den UMTS-Lizenzen schien Telia in die Krise zu stolpern - nun legt der Telecom-Konzern überraschend gute Geschäftszahlen vor.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der schwedische Telekommunikationskonzern Telia, teilweise noch im Besitz des schwedischen Staats, hat im Jahr 2000 trotz gravierender Rückschläge die Gewinne auf 1,4 Milliarden Euro verdoppelt. Das wegen Kursstürzen nach der Aktienemission an mehr als eine Million Schweden in die Kritik geratene Unternehmen erwartet nach Angaben von Konzernchefin Marianne Nivert auch für das laufende Jahr ein "sehr starkes Ergebnis".

Die Stockholmer Börse reagierte mit Kursanstiegen von knapp über vier Prozent auf die überraschend positiven Bilanzzahlen. Zuletzt hatten die Investoren Telia abgestraft, da der Konzern daran gescheitert war, im eigenen Land eine UMTS-Lizenz zu erhalten. Dies konnte der schwedische Vorzeigekonzern allerdings durch eine überraschende Kooperation mit Netcom, dem schärfsten nationalen Konkurrenten bei GSM-Netzen, teilweise wieder ausgleichen.

Telias Umsatz erhöhte sich im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 6,01 Milliarden Euro. Ohne einmalige Veräußerungserlöse belief sich der Gewinn auf 377,7 Millionen Euro. Zufrieden zeigte sich Nievert vor allem mit dem vierten Quartal, in dessen Verlauf die Hälfte des Jahresgewinnes erwirtschaftet wurde. Insgesamt steigerte Telia als größtes nordeuropäisches Telekommunikationsunternehmen die Zahl der Handy-Kunden um 1,7 Millionen auf 4,5 Millionen. Bei der Mobiltelefonie wurde im vierten Quartal eine Gewinnmarge von 42 Prozent erzielt. Die 60-jährige Nivert, die nur Übergangsweise an der Konzernspitze stehen sollte, wurde vom Aufsichtsrat auf unbestimmte Zeit in ihrem Amt bestätigt. (jk)