Krise in der Informatik-Ausbildung
Hochschulsonderprogramm zur Weiterentwicklung des Informatikstudiums (WIS) des Bundes ist "Tropfen auf dem heiĂźen Stein".
Spätestens seit der Green-Card-Initiative für Informatiker aus dem Ausland ist es klar, dass auch in Deutschland mehr Informatiker ausgebildet werden müssen. Ein Schritt in die richtige Richtung ist das Hochschulsonderprogramm zur Weiterentwicklung des Informatikstudiums (WIS), für das Bund und Länder Ende Juni letzten Jahres 100 Millionen Mark in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung gestellt haben.
Doch das Programm blieb bislang nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wie eine von der Gesellschaft für Informatik (GI) durchgeführte Umfrage zeigt, war die Mittelverteilung unzureichend. 46 Prozent der befragten Informatiklehrstühle gaben an, sie hätten keine zusätzlichen Mittel erhalten, 48 Prozent haben auch aus Landesmitteln keine Unterstützung bekommen. In einigen Bundesländern gibt es bis jetzt nur unverbindliche Zusagen. An 20 Prozent der Universitäten behalf man sich mit einer hochschulinternen Mittelumverteilung: Andere Fächer mussten Lehrstühle an die Informatik abgeben.
Schon jetzt ist "an vielen Standorten eine geregelte Ausbildung trotz höchster Anstrengungen nicht mehr möglich", weiß Heinrich Mayr, Präsident der GI. Der Fakultätentag Informatik in Magdeburg plädierte deshalb kürzlich sogar für eine bundesweite Einführung des Numerus clausus.
Mehr in Telepolis: Informatik-Ausbildung in Nöten (Christiane Schulzki-Haddouti) (ame)