Das Online-Tagebuch der leukämiekranken Kaycee Nicole

Der Internet-Hoax um ein angeblich an Leukämie erkranktes Mädchen hat kein juristisches Nachspiel.

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Von
  • Florian Rötzer

Das FBI wird im Fall eines Internet-Hoax nicht weiter ermitteln, bei dem eine 40jährige Hausfrau aus Kansas die Hauptrolle spielte. Sie hatte mit Kaycee Nicole eine junge, an Leukämie erkrankte Frau erfunden und sich als deren Mutter ausgegeben. Den Kampf gegen die Krankheit schilderte sie über zwei Jahre hinweg in einem Online-Tagebuch. Als vermehrt Zweifel an der Existenz des fiktiven Mädchens aufkamen, hatte die Frau sie am 15. Mai schnell sterben lassen. Viele Menschen nahmen am Schicksal des Mädchens Teil und schickten während der zwei Jahre auch zahlreiche Briefe und Geschenke.

Für das FBI ist der Fall zu geringfügig, da höchstens ein paar hundert Dollar Schaden für diejenigen entstanden sind, die an die Existenz des Mädchens geglaubt haben. Überdies habe die Hoax-Autorin auch nicht um Geld oder Geschenke gebeten. Das gefälschte Online-Tagebuch der nichtexistierenden Kaycee Nicole ist aufgrund seiner Dauer und seiner Konsequenz (täglich etwas Neues von KC) wohl bislang die am längsten durchgehaltene Täuschung im Internet.

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