Erpressung von HBO: Hacker veröffentlichen mehr Material

Seit einigen Wochen muss sich der US-Bezahlsender HBO mit Lösegeldforderungen einer Hackergruppe herumschlagen. Diese soll 1,5 Terabyte an Daten kopiert haben und droht mit der stückweisen Veröffentlichung.

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HBO, Hacker

Die Hacker drohen damit, wichtige Details zu "Game of Thrones" zu veröffentlichen – auch Informationen zur achten Staffel.

(Bild: HBO)

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Die Hackergruppe, die den US-Sender HBO erpresst, hat erneut einige Daten und Serienfolgen des Senders veröffentlicht. Dieses Mal soll sich aber kein Material der beliebten HBO-Serie "Game of Thrones" unter den Veröffentlichungen befinden. Das berichten mehrere US-Medien, darunter The Hollywood Reporter. Erste Informationen zu dem Hack waren Anfang August bekannt geworden.

Die Internetkriminellen, die sich selbst als "White-Hat"-Hacker bezeichnen und die Erpressung des Senders HBO laut eigener Aussage "eher als Spiel" verstehen, hatten dem Sender damit gedroht, weitere Daten zu veröffentlichen, wenn der Sender ihren Forderungen nicht nachkomme. Sie hatten eine unbekannte Summe in Bitcoins verlangt, die innerhalb einiger Tage gezahlt werden sollte. Da die Hacker ihr Jahreseinkommen mit etwa 12 bis 15 Millionen US-Dollar angeben und der Hack etwa sechs Monate in Anspruch genommen haben soll, erscheint eine Forderung in Millionenhöhe sehr wahrscheinlich.

Die Mutterfirma des Senders, Time Warner Inc., reagierte auf die weiteren Veröffentlichungen am Sonntag mit einem Statement, wie Reuters berichtet. Dort heißt es, dass der Sender mit den Hackern (derzeit) nicht kommuniziere und auch nicht jedes Mal einen Kommentar abgeben werde, wenn eine neue Veröffentlichung von Material erfolge. Vielmehr habe der Sender nicht vor, das Spiel der Hacker mitzuspielen, die sich mit jedem Release Aufmerksamkeit in den Medien erhoffen würden.

Der Sender soll den Hackern laut mehrerer Medien noch Ende Juli – vor den ersten Leaks – eine Bug-Bounty-Prämie in Höhe von 250.000 US-Dollar offeriert haben. Screenshots der entsprechenden Mail des Senders an die Hacker kursieren im Internet, ihre Echtheit bleibt aber umstritten. Mittels der Mail sollte mutmaßlich mehr Zeit gewonnen werden – etwa für Fahndungen. Der gewünschte Aufschub wurde aber damit begründet, dass erst die erforderlichen Bitcoins besorgt werden müssten. (kbe)