Medienbericht: Apple steckt eine Milliarde US-Dollar in TV-Serienproduktion

Der Konzern will einem Bericht zufolge im Verlauf eines Jahres einen Milliardenbetrag für eigene Videoinhalte ausgeben und damit Shows vom Kaliber des düsteren Publikumsmagneten "Game of Thrones" produzieren.

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Apple TV
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple meint es offensichtlich ernst mit dem Einstieg ins Content-Geschäft: Um eigene, exklusive Videoinhalte “einzukaufen und produzieren” hat das Unternehmen ein Budget von einer Milliarde US-Dollar für den Verlauf eines Jahres veranschlagt, wie das Wall Street Journal berichtet – Apple könnte damit bis zu zehn eigene TV-Serien umsetzen. Apples Content-Chef schweben demnach qualitativ hochwertige Inhalte vor – ähnlich wie HBOs aufwendige Erfolgsserie "Game of Thrones" –, schreibt das Wirtschaftsblatt.

Apples Budget würde damit rund die Hälfte dessen umfassen, was der Sender HBO im vergangenen Jahr für Inhalte ausgegeben hat. Der Streaming-Dienst Netflix hat inzwischen Jahresausgaben von rund sechs Milliarden US-Dollar für Videoinhalte veranschlagt, davon knapp 3 Milliarden US-Dollar für die Produktion eigener Inhalte.

Apple vertreibt bislang TV-Inhalte von Drittanbietern – will nun aber verstärkt eigene beisteuern.

Erste eigene Inhalte hat Apple bereits beim Musik-Abo-Dienst Apple Music veröffentlicht, darunter eine Casting-Show für App-Entwickler und eine Weiterentwicklung der populären Musiksendung Carpool Karaoke. Beide Shows haben mäßige bis schlechte Kritiken erhalten. Die Milliardeninvestition könnte langfrisitg für hochwertigeres Material sorgen, das nicht allein für Apple Music gedacht ist – auch wolle Apple das rückläufige iTunes-Geschäft wieder beleben, so die Wirtschaftszeitung.

Für die hauseigene TV-Box Apple TV setzt der Konzern bislang auf Partnerschaften mit bestehenden Programmanbietern und kassiert angeblich rund 15 Prozent Provision für Abonnements, die über die eigene Bezahlschnittstelle laufen – etwa für Netflix und HBO Now.

Apple hat jüngst erfahrene Hollywood-Veteranen von Sony Pictures angeheuert, die hochgelobte TV-Serien wie Breaking Bad, Better Call Saul, Justified und The Crown produziert haben. Sie sind dem Bericht zufolge für das Milliardenbudget und die Produktion eigener Inhalte verantwortlich. Das Team wurde gerade um den ehemaligen Präsident des US-Senders WGN verstärkt. (lbe)