Eine App gegen die Sucht

Die Software eines Chicagoer Start-ups hilft Süchtigen, nach dem Entzug clean zu bleiben. Die App Triggr begleitet ihre Klienten rund um die Uhr und sagt Rückfälle voraus.

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Eine App gegen die Sucht

Tasha Hedstrom mag keine Selbsthilfegruppen. Sie vertraut auf Triggr.

(Bild: Laurn Justice)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nanette Byrnes

Selbsthilfegruppen wie die anonymen Alkoholiker oder die anonymen Drogensüchtigen sind nicht jedermanns Sache. Einer US-Umfrage zufolge werden zudem 75 Prozent der Teilnehmer innerhalb des ersten Jahres wieder rückfällig. Das Konzept der App Triggr ist ambitionierter, wie im aktuellen Septemberheft der Zeitschrift Technology Review zu lesen ist (jetzt am Kiosk und im heise shop erhältlich). Das Start-up aus Chicago will Betroffenen nicht nur helfen, mit Stress und dem Verlangen fertig zu werden. Das Ziel ist vielmehr vorherzusagen, wann ein Rückfall droht.

TR 9/2017

Dafür hat Gründer John Haskell ein Team aus Programmierern und Betreuern zusammengestellt. Die Software verfolgt die Aktivitäten der App-Nutzer anhand der Metadaten und filtert die kritischen Muster heraus. Mit der Zahl der Triggr-Abonnenten steigerte sich seit dem Start auch die Zuverlässigkeit der Voraussagen. Im vergangenen Jahr lag die Rate für eine korrekte Vorhersage von Rückfällen innerhalb der folgenden drei Tage noch bei 85 Prozent. 2017 stieg die Trefferquote bereits auf 92 Prozent.

Gibt das System aufgrund seiner Berechnungen die Warnung aus, dass eine Krise droht, wird einer der Betreuer aktiv. Sie stehen rund um die Uhr als Ansprechpartner bereit. Bei einem drohenden Rückfall kontaktieren sie den Klienten und werden dabei ebenfalls von der Software unterstützt. Denn die wirksamsten, hilfreichsten Ansprachen hat Triggr für diesen Zweck bereits gespeichert.

Mehr zu dem Thema und dazu, wie John Haskell dazu kam, die App zu entwickeln, lesen Sie in der neuen Ausgabe von Technology Review (jetzt im gut sortierten Zeitschriftenhandel und im heise shop erhältlich). (inwu)