Microsoft startet einen Event-Routing-Dienst für Azure
Azure Event Grid bringt das Paradigma der reaktiven Programmierung in Microsofts Cloud. Entwickler können damit unter anderem aus Event Hubs oder Resource Groups kommende Ereignisse mit Azure Functions oder Logic Apps bearbeiten.
Mit Azure Event Grid kombiniert Microsoft die Trends reaktive Programmierung und Serverless Computing innerhalb des eigenen Cloud-Angebots. Es handelt sich dabei um einen Routing-Dienst für Ereignisse, der diverse Quellen mit unterschiedlichen Endpunkten zusammenführt. Zum Start lassen sich damit unter anderem Ereignisse von Blog Storage, Event Hubs und Resource Groups verarbeiten, aber auch selbstdefinierte Events beliebiger Anwendungen. Die Ereignisse können beispielsweise der Start einer frischen virtuellen Maschine in einer Resource Group oder auffällige Daten in Event Hubs sein.
Als Event Handler stehen zum Start unter anderem Azure Functions bereit, Microsofts Antwort auf Amazons Vorstoß im Bereich Serverless Computing mit AWS Lambda. Entwickler stellen dabei eine Funktion bereit, ohne sich um die passende Infrastruktur kümmern zu müssen. Die benötigten Ressourcen stellt die Plattform nach Bedarf bereit.
Entwickler können auch die seit einem Jahr in Azure verfügbaren Logic Apps zum Verarbeiten der Ereignisse verwenden, die von Haus aus auf eine ereignisgesteuerte Verarbeitung ausgelegt sind und sich grafisch wie Flussdiagramme entwickeln lassen. Außerdem lassen sich Events an Azure Automation weiterreichen, das sogenannte Runbooks verwendet, um automatisierte administrative Prozesse durchzuführen. Für eine Bearbeitung der Ereignisse durch andere Webdienste können Entwickler WebHooks verwenden. Im Lauf der Zeit will Microsoft weitere Azure-Dienste als Quellen und zum Verarbeiten von Events hinzufügen.
(Bild: Microsoft)
Filter und garantierte Zustellung
Azure Event Grid kümmert sich um die passende Weiterleitung. Entwickler können einzelne Ereignisse an mehrere Handler verschicken und das System stellt sicher, dass sie ihr Ziel erreichen. Sollte ein Endpunkt bei der Zustellung nicht verfügbar sein, versucht das System bis zu 24 Stunden immer wieder, ihn zu erreichen. Zudem lässt sich über Filter festlegen, welche Art von Events an welche Ziele weitergeleitet werden.
Weitere Details lassen sich dem Azure-Blog entnehmen. Aktuell befindet sich Azure Event Grid in der Preview-Phase. Das Preismodell ist vergleichbar mit anderen Angeboten im Bereich Serverless Computing: Die Abrechnung erfolgt auf Basis der verarbeiteten Events, eine "Grundgebühr" oder einen Mindestumsatz gibt es nicht. Während der Preview-Phase liegt der Preis bei 30 US-Cents je 1 Millionen Operationen. Bis zu 100.000 monatliche Operationen sind kostenlos. Einen europäischen Preis gibt es bisher ebenso wenig wie die Integration in europäische Rechenzentren. Zum Start der Preview ist Azure Event Grid lediglich an zwei US-Standorten verfügbar. (rme)