Britische Polizei beobachtet Protest-Websites
Die britische Polizei ĂĽberwacht Websites, die zu "antikapitalistischen Protesten" am 1. Mai in London aufrufen.
Die britische Polizei überwacht Websites, die zu "antikapitalistischen Protesten" am 1. Mai in London aufrufen. Nach britischen Medienberichten befürchten die Behörden, dass mehrere tausend Protestler – darunter bis zu 1000 "Hardcore-Aktivisten" – den Mai-Feiertag in London zu gewalttätigen Krawallen nutzen könnten. Verschiedene Gruppen von Globalisierungsgegnern wollen an diesem Tag ein "Mayday Monopoly" veranstalten. Der britische Premierminister Tony Blair und der Londoner Bürgermeister Ken Livingstone haben dagen eine "Null-Toleranz"-Politik angekündigt; rund 5000 Polizeibeamte sollen in der Stadt stationiert werden.
Laut einem Artikel in der Times überwacht die britische Polizei Websites, die zur Information und internationalen Mobilisierung betrieben werden. Eine Schließung dieser Websites sei zwar diskutiert worden, aber die Polizei habe sich entschlossen, die Seiten zu überwachen, um an die Drahtzieher der Aktionen heranzukommen. Allerdings haben die Behörden nicht nur damit zu kämpfen, dass mittlerweile viele Aktivisten standardmäßig ihre E-Mails verschlüsseln, sondern auch damit, echte Planung und fiktive Spielereien zu unterscheiden: Ähnlich wie bei den berüchtigten Chaos-Tagen in Hannover, bei denen eine Website aufrief, die Stadt in Schutt und Asche zu legen, bleiben auch die "Anleitungen" zum 1. Mai diffus, ironisch und indirekt. (wst)