Studie: Virtuelle Märkte liefern zuverlässige Vorhersagen

Ob sich Bill Clinton scheiden lässt oder wer den Oscar gewinnt - an virtuellen Börsen kann alles gewettet werden.

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Von
  • Holger Dambeck

Künstliche Märkte im Internet können sehr gut Ereignisse in der Zukunft vorhersagen. Eine Studie des NEC Research Institute, der Pennsylvania State University und der Technischen Universität von Dänemark hat dazu zwei virtuelle Webbörsen untersucht: die Hollywood Stock Exchange (HSX) und die Foresight Exchange (FX).

An der FX-Börse können die Spieler die Lösung ungeklärter wissenschaftlicher Probleme vorhersagen, zum Beispiel, ob das Higg-Boson im Jahr 2005 entdeckt wird oder AIDS im Jahr 2005 heilbar ist. Es kann aber auch gewettet werden, ob sich Bill Clinton bis 2003 scheiden lässt. Bei der Hollywood Stock Exchange geht es zum Beispiel darum, den Erfolg von Filmen vorherzusagen. An beiden Börsen wird nur virtuelles Spielgeld gesetzt.

Die Bewertung der HSX movie stocks lieferte beispielsweise sehr gute Prognosen für die Besucherzahlen der einzelnen Filme, heißt es in der Studie. Auch die Vorhersagen, wer einen Oscar, Emmy oder Grammy gewinnt, seien sehr gut gewesen. Ähnlich überzeugt hätten die Prognosen an der FX-Börse. Die Wettquoten, mit der zukünftige Ereignisse bewertet werden, seien ein guter Indikator für deren Eintreffen gewesen.

"Die künstlichen Märkte profitieren davon, dass sie Informationen von verschiedenen Quellen kombinieren und sie über Wettquoten der Öffentlichkeit zugänglich machen", sagte David Pennock vom NEC Research Institute. Diese Besonderheit mache die Prognosen besonders zuverlässig. "Ein weiterer Vorteil solcher Börsen ist die Tatsache, dass sie sehr einfach zu realisieren sind, insbesondere im Internet." Vor allem müsse man sich nicht um die vielen Regularien kümmern wie bei realen Marktplätzen, betonte Pennock. (hod)