E-Sport: Counter-Strike GO wieder bei ProSieben MAXX

Der Privatsender will mit einer neuen Sendeformat die Highlights des E-Sports präsentieren. Sport1 will seine eSport-Berichterstattung ebenfalls ausbauen. Mercedes-Benz steigt als neuer Groß-Sponsor ein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen
E-Sport: Counter-Strike GO wieder bei ProSieben MAXX

Lukrative Zielgruppe: Die Senderverantwortlichen wollen den E-Sport langfristig aufbauen.

(Bild: heise online / Torsten Kleinz)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Torsten Kleinz
Inhaltsverzeichnis

Mehrere Sender wollen die E-Sport-Berichterstattung ausbauen, wie Verantwortliche am Montag auf der Konferenz Spobis Games und Media in Köln bekannt gaben. Insbesondere ProSieben will mit der wöchentlichen Show "ran eSports" auf ProSieben MAXX neue Zielgruppen erobern.

Es ist der zweite Anlauf für die private Sendergruppe – bereits im vergangenen Jahr hatte ProSieben unter anderem mit der Ausstrahlung von Wettkämpfen in "Counter-Strike: Global Offensive" begonnen. Nach einem Amoklauf in München hatte der Sender die Übertragungen des Ego-Shooters wieder eingestellt. Nun kehrt auch der Egoshooter auf den Bildschirm zurück, was sich auch in der Sendezeit auswirkt. Das neue Magazin "ran eSports" soll künftig jeden Mittwoch um 00:15 Uhr laufen, um die deutschen Jugendschutzvorgaben zu erfüllen.

In Köln zeigte sich Stefan Zant von ProSiebenSat.1 Sports überwiegend zufrieden mit den bisherigen Quoten der eigenen E-Sport-Formate. So erzielten die bisherigen E-Sport-Sendungen meist deutlich mehr Zuschauer als der Spartenkanal MAXX im Schnitt erreichen kann. Mit über 100.000 Zuschauern im Free-TV hat der E-Sport auch eine magische Grenze überschritten, um für Sponsoren und Werbekunden attraktiv zu sein.

ProSiebenSat.1 will seine neue Sendung als neue "eSportschau" etablieren, die regelmäßig über die Höhepunkte aus verschiedenen Titeln wie League of Legends, Dota 2, FIFA und Madden NFL berichtet. "Wir sind der Auffassung, dass wir über Highlights mehr Leute erreichen können – nicht nur die Zielgruppe, die ohnehin die Spiele live auf Twitch guckt." Der Sender will so langfristig ein neues Publikum aufbauen, das dann auch über andere Angebote des Senders mit neuen Berichten und anderen Angeboten zum E-Sport versorgt werden kann.

Von Liveübertragungen will sich der Medienkonzern noch fernhalten – so ist die Länge von Turnieren für einen festen Zeitplan zu unkalkulierbar, die Livestreams sind für den unerfahrenen Zuschauer zu erklärungsbedürftig. In dieser Sparte will sich der Spezialist Sport1 jedoch mehr engagieren. Wie das Unternehmen in Köln mitteilte, hat der Sender die TV-Rechte an mehreren Events des Veranstalters ESL gesichert. So überträgt der Sender bereits am Samstag die ESL Sommermeisterschaft 2017 in FIFA 17 live von der Gamescom. Ende Oktober überträgt der Sport-Anbieter die ESL One aus Hamburg.

Auch Sport1 sieht sein Engagement im E-Sport als langfristig. "Wir sind zum Beispiel bei Darts früh eingestiegen – mittlerweile schalten 1,5 Millionen Zuschauer das Finale ein", erklärte Robin Seckler von Sport1 in Köln das Kalkül. Um E-Sport massentauglich zu machen, versuchen die Sender nun auch Stars und Mannschaften als Identifikationsfiguren aufzubauen. So strahlt Sport1 ab September eine sechsteilige Dokumentationsreihe über das E-Sports-Team des VfL Wolfsburg aus.

Der Star-Faktor ist widerum sehr wichtig für den Abschluss lukrativer Sponsorenverträge. So konnte der E-Sport-Veranstalter ESL gerade Mercedes-Benz als Groß-Sponsor für Turniere wie die ESL One in Hamburg gewinnen. Der Stuttgarter Autohersteller hatte vor kurzem sein Engagement als Sponsor des Deutschen Fußball-Bunds eingestellt und will sein Marketing nun grundsätzlich neu ausrichten. (kbe)