Gamescom

Unknown Fate: Erstes VR-Spiel mit Eye-Tracking

Das italienische Studio MarsLit Games will sein an The Talos Principle angelehntes Puzzle-Spiel in VR umsetzen und die Eyetracking-Technik von Tobii nutzen, die womöglich im Nachfolger der HTC Vive eingebaut werden soll.

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Unknown Fate: Erstes VR-Spiel mit Eye-Tracking

(Bild: heise)

Lesezeit: 2 Min.

MarsLit Games haben auf der Gamescom ihr Puzzle-Adventure Unknown Fate vorgestellt. Das Spiel erinnert an The Talos Principle und schickt den Spieler durch eine Phantasielandschaft, in der er verschiedene Puzzles mit sonderbaren Objekten lösen muss.

Das Spiel soll Ende des Jahres für PC, Xbox One sowie der PS4 erscheinen und zusätzlich die HTC Vive in einem VR-Modus unterstützen. Darüber hinaus arbeiten die beiden Entwickler an einer Android-Version für Nvidia Shield.

In der Vive-Demo war die Bedienung des Spiels noch etwas gewöhnungsbedürftig. Der Spieler bewegt sich per Teleportsprung fort und muss sich unter anderem recht exakt vor leuchtenden Figuren platzieren, um diese zu berühren und das nächste Puzzle zu starten. Dabei gilt es etwa, einen Scheinwerfer auf einen Sensor auszurichten, sodass eine Plattform empor steigt und der Spieler über einen Abgrund hüpfen kann.

Obwohl die Aufgabe eigentlich simpel war, brauchten wir in der Demo mehrere Anläufe, bis die Platform am richtigen Platz war. Anweisungen zur Bedienung werden auf frei schwebenden Texttafeln eingeblendet, die nur aus der Nähe zu entziffern sind.

Grafisch sind die Puzzles in Unknown Fate aufwendig in Szene gesetzt. Die VR-Steuerung bedarf allerdings noch etwas Feinschliff bis zur Veröffentlichung.

(Bild: 1C Company)

Darüber hinaus wollen die beiden italienischen Entwickler den Eye-Tracker von Tobii nutzen. Laut MarsLit soll Tobii derzeit mit HTC über den Einbau seiner Eye-Tracking-Technologie im Nachfolger der Vive-VR-Brille verhandeln. Dieser könnte bereits 2018 in den Handel kommen, erklärte ein Vertreter des Publishers 1C, der das Spiel vertreibt.

Eigentlich ist das Eytracking in VR-Systemen dazu gedacht, die Qualität der gerenderten Grafik zu verbessern. Wenn der Scanner erkennt, wohin der Spieler unter der VR-Brille schaut, muss er nur diesen Bereich scharf rendern und kann die Umgebung verschwimmen lassen. Das würde viel Rechenzeit sparen, die bei der hohen Framerate von VR-Spielen ein knappes Gut ist.

Allerdings waren Eyetracker bislang noch zu träge, um die Anforderungen an niedrige Latenzen in VR-Brillen zu erfüllen. Möglich ist jedoch, dass Tobii mittlerweile seine Scanner so beschleunigt hat, dass sie schnell genug sind für VR.

MarsLit will das Eye-Tracking allerdings nicht zur Verbesserung der Render-Qualität nutzen, sondern dem Spieler die Möglichkeit geben, besondere Aktionen per Augenbewegung auszulösen. Dabei würden kurze Latenzen womöglich keine so große Rolle spielen. Tobii und HTC haben sich bezüglich einer VR-Brille mit Eyetracking noch nicht öffentlich geäußert.

(hag)