Sicherheitsforscher: AccuWeather-App schickt iPhone-GPS-Daten weiterhin an Dritte

Nach dem Ärger um die stille Weitergabe von Ortsdaten hat AccuWeather die gleichnamige iPhone-App aktualisiert und das SDK einer Werbefirma entfernt – der Aufenthaltsort wird nun aber offenbar an eine andere Firma übermittelt.

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AccuWeather

(Bild: AccuWeather)

Lesezeit: 2 Min.

Die jüngste iOS-Version der Wetter-App AccuWeather gibt den genauen Standort des Nutzers weiterhin an eine Werbefirma weiter – nur an eine andere als zuvor, wie der Sicherheitsforscher Will Strafach ausführt. Der Name der WLAN-Basisstation, mit der das iPhone verbunden ist, werde nicht nicht mehr verschickt, so Strafach – seine präzisen GPS-Koordinaten jedoch schon, wenn man der App den dauerhaften Standortzugriff für Wetterwarnungen erlaubt hat. Statt an den Werbeanbieter Reveal Mobile schicke AccuWeather die Daten nun an nexage.com.

AccuWeather hatte die Erfassung von Informationen zu WLAN-Basisstationen (BSSID und Name des Routers) zuvor als Versehen bezeichnet und die Schuld auf das SDK von Reveal Mobile geschoben – die Werbefirma vermarktet Standortdaten von Nutzern für ein genaueres Targeting. Die Daten zu verbundenen WLAN-Basisstationen wurden Strafachs Testläufe zufolge auch übermittelt, wenn man der Wetter-App keinen Standortfreigabe erteilt hatte. Durch die Analyse von BSSIDs von WLAN-Routern lassen sich wechselnde Aufenthaltsorte – sowie etwa Wohnort und Arbeitsplatz – meist relativ einfach erschließen.

Die Weitergabe von Standortdaten wird von AccuWeather in der Datenschutzerklärung erwähnt: Man sammle, nutze und teile genaue Ortsdaten mit “Partnern und Lizenznehmern” – darunter Standortdaten in Echtzeit. Dies erfolge “anonym” und zur “Verbesserung von ortsbasierten Produkten”. Mit der Nutzung von AccuWeather stimme der Nutzer dieser Ortsdatensammlung automatisch zu.

Der Wetterdaten und App-Anbieter Dark Sky hat von Apple und Google ein schärferes Vorgehen gegen derartiges Verhalten gefordert: Apps, die den Standort zu anderen Zwecken an Dritte weitergeben, sollten einfach rausgeworfen werden. Er erhalte die “ganze verdammte Zeit” Anfragen von Werbefirmen wie Reveal Mobile, ob er nicht die GPS-Daten von Nutzern teilen wolle, schreibt der Dark-Sky-Mitgründer – dies sei ein viel “größeres und verbreiteteres Phänomen”, schließlich gebe es ganze Firmen, die nur darauf ausgelegt sind. (lbe)