Vobis: 2001 wird profitabel

Nach der Straffung des Filialnetzes und Kostenreduktionen will die Aachener Vobis Microcomputer AG in diesem Jahr wieder DM Gewinn machen.

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Nach Restrukturierungmaßnahmen wie der Straffung des Filialnetzes und Kostenreduktionen will die Aachener Vobis Microcomputer AG in diesem Jahr 700.000 DM Gewinn machen. Dr. Jürgen Rakow, der mit seinem Partner Jürgen Bochmann seit Mitte 1999 das Unternehmen führt, zog auf der CeBIT eine positive Bilanz: Nach Verlusten von 41,2 Millionen DM in 1999 und 19,7 Millionen im vergangenen Jahr soll der Umsatz jetzt um etwa 9 Prozent auf knapp 1,15 Milliarden wachsen.

Das Filialnetz wurde von 189 auf etwa 150 Filialen verkleinert. Das reduzierte zwar den Umsatz in diesem Bereich, aber auch die Verluste. "Wir haben jetzt nur noch Franchise-Nehmer, die ihre Rechnungen auch bezahlen" meinte Jürgen Bochmann. Das Filialnetz solle nun langsam wieder wachsen, parallel dazu baut Vobis den Telesales- und Internet-Verkaufsbereich aus. Dort erzeilt man zurzeit rund 8 bis 10 Prozent des Gesamtumsatzes.

Auch mit neuen Produkten will Rakow den Absatz ankurbeln: Im Mai soll ein All-in-One-PC mit 15-Zoll-TFT-Bildschirm, 1-GHz-Pentium-III-Prozessor und CD-Brenner für unter 3000 Mark zu haben sein. Schon jetzt ist ein 17-Zoll-Flachbildschirm, der Highscreen 751, für 1999 DM im Angebot. Als Topmodell soll ebenfalls im Mai ein Highscreen-PC mit 1,5-GHz-Pentium-4-CPU und 100-GByte-Festplatte für knapp 4000 Mark angeboten werden.

Vobis fertigt seit Mitte letzten Jahres wieder in eigener Regie an zwei Standorten in Deutschland. Man habe im letzten Jahr rund 500.000 Komplettrechner gebaut, die über die deutsche Vobis Microcomputer AG, ihre ausländischen Schwesterfirmen sowie in das Projektgeschäft verkauft wurden. Gerüchten über einen bevorstehenden Verkauf trat Rakow entgegen. Zwar sei Vobis ständig auf der Suche nach einem Partner, zurzeit sei aber keiner in Sicht. Man wolle nur mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, das Synergieeffekte mit einbringe – sprich: Einem anderen PC-Anbieter. Eine reine finanzielle Beteiligung sei nicht interessant.

25 Prozent plus eine Aktie an der Vobis Microcomputer AG halten Dr. Rakow und Jürgen Bochmann, der Rest gehört der CBA, die auch die ausländischen Vobis-Firmen besitzt. Die CBA wiederum gehört vollständig der Divaco, an der unter anderen der Metro-Konzern, die Deutsche Bank und Gerling beteiligt sind. (ciw)