Keine Regulierung der Telekom bei Türkei-Verbindungen (Update)

Die Telekom wird aus der Regulierung für Gesprächsverbindungen in die Türkei entlassen, in die USA und nach Dänemark dagegen nicht.

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Von
  • Axel Vahldiek

Die Telekom wird aus der Regulierung für Gesprächsverbindungen im Türkei-Verkehr entlassen. Dies teilte der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), Matthias Kurth, am heutigen Dienstag mit. Die Telekom hatte einen entsprechenden Antrag gestellt. Als Begründung führte Kurth an, dass die Telekom bei Gesprächen in die Türkei zwar immer noch Marktführer sei, aber nur noch ein relativ geringer Marktanteilsvorsprung zum nächsten Wettbewerber bestehe – ein "Beleg dafür, dass die Telekom derzeit offensichtlich bezüglich der Sprachtelefondienst-Verbindungen in die Türkei einer wettbewerblichen Kontrolle unterliegt und damit eine Einzelmarktbeherrschung ausgeschlossen werden kann".

Auf Grund der Entscheidung darf die Telekom ihre Preise für Gespräche in die Türkei künftig selbst festlegen. Die RegTP verpflichtete den Konzern allerdings, bis einschließlich 31. März 2002 "über die Entwicklung der Verbindungsminuten und der Außenumsatzerlöse in Bezug auf vermittelte Sprachtelefondienstverbindungen in die Türkei quartalsweise zu berichten und Entgeltmaßnahmen in Bezug auf vermittelte Sprachtelefondienst-Verbindungen in die Türkei gegenüber der Regulierungsbehörde anzuzeigen."

Die Anträge der Telekom auf Feststellung des "Nicht-Bestehens einer marktbeherrschenden Stellung" in den Märkten für Sprachtelefondienst-Verbindungen in die USA und im Segment Geschäftskunden nach Dänemark lehnte die RegTP ab. Hier bestehe "jeweils ein deutlicher Marktanteilsvorsprung gegenüber dem nächsten Wettbewerber".

Die Telekom äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung der RegTP bezüglich den Verbindungen nach Dänemark und in die USA. "Hier ist eine Chance vertan worden, von der Regulierung zur Deregulierung zu kommen", so Telekom-Sprecher Ulrich Lissek gegenüber heise online.

Ein Antrag der Telekom, auch in Berlin aus der Regulierung entlassen zu werden, ist aufgrund der Komplexität der Materie zurückgestellt worden. RegTP-Sprecher Harald Dörr rechnet damit, dass hier eine Entscheidung erst im Sommer fallen wird. (axv)