Vor dem Sturz in den Saturn: NASA-Sonde Cassini soll bis zuletzt funken

In zweieinhalb Wochen soll die NASA-Sonde Cassini beim Absturz in die Atmosphäre des Saturn verglühen. Bis dahin hat sie aber noch einiges zu tun, unter anderem soll sie noch ein paar letzte Fotos der größten Monden machen.

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Vor dem Sturz in den Saturn: NASA-Sonde Cassini soll bis zuletzt funken

Künstlerische Darstellung der abstürzenden Sonde

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.

Flug hinter die Ringe

(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute )

Die NASA-Sonde Cassini soll bis zu ihrem Absturz in den Saturn noch wichtige Daten sammeln und spektakuläre Aufnahmen machen. So sollen letzte Bilder des Saturn-Systems mit den Monden Titan und Enceladus ebenfalls noch zur Erde gesendet werden, wie Aufnahmen der leuchtenden Aurora. Auch zu der Temperatur und den Wirbel an den Polen des Gasplaneten erhoffen sich die Forscher noch letzte neue Informationen vor dem Ende der erfolgreichen Mission. Das teilte die US-Weltraumagentur zweieinhalb Wochen vor Cassinis geplantem Sturz in die Atmosphäre mit.

Wie die NASA erläutert, wird Cassini am 9. September zum letzten Mal zwischen dem Saturn und seinen Ringen hindurch tauchen – 1680 Kilometer über den höchsten Wolken des Gasriesen. Zwei Tage später wird die Sonde noch einmal den Titan passieren, dessen Gravitation sie verlangsamen wird. Am 14. September werden dann die letzten Aufnahmen gemacht, bevor Cassini ihre Antenne zur Erde richtet und die finale Datenübertragung aufnimmt. Um 13:53 Uhr MESZ am 15. September beginnt das kurze und spektakuläre Ende der Sonde mit ihrem Eintritt in die Atmosphäre. Schon eine Minute später sollen die Triebwerke mit voller Kraft feuern, während die Sonde wohl 1510 Kilometer über den Wolken den Kontakt zur Erde verlieren wird. Wie ein Meteor wird sie auseinanderbrechen und verglühen.

Cassini (18 Bilder)

Blick auf den Saturn und im Detail auf die Erde aus 1,45 Milliarden Kilometern Entfernung
(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

Cassini war 1997 gestartet und 2004 in der Umlaufbahn des Saturn angekommen. Seitdem hat sie nicht nur viele wissenschaftliche Premieren absolviert, sondern auch Unmengen zu unserem Wissen über den Saturn, seine Ringe und seine Monde beigetragen. Nun geht ihr aber der Treibstoff aus und die NASA will nicht riskieren, dass die Sonde Monde kontaminiert, auf denen eventuell Leben entstehen oder existieren könnte. Deshalb wurde Cassini bereits so abgelenkt, dass ihre Flugbahn in den Saturn führt, wo die Sonde zerstört wird. Vorher fliegt die Sonde aber seit April in immer waghalsigeren Orbits zum Saturn und durch den Zwischenraum zwischen dem Planeten und seinen Ringen, um noch so viele Daten wie möglich zu sammeln. (mho)