AMDs Chefarchitekt Koduri: Kritik an Vega-Tests und Preisdiskussionen

AMDs GPU-Chefarchitekt und Senior Vice President kritisiert die ersten Testberichte zu Vega: sie seien nicht gut auf die Performance-Watt-Skalierbarkeit von Vega eingegangen. Außerdem weist er die Diskussion um hohe Vega-Preise zurück.

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AMDs Chefarchitekt Koduri: Kritik an Vega-Tests und Preisdiskussion

Radeon RX Vega 56 und Radeon RX Vega 64

(Bild: heise online)

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Stromanschlüsse einer Radeon RX Vega 64.

(Bild: heise online)

AMDs Senior Vice President und Chef-Architekt für Grafikchips Raja Koduri hat auf Twitter Tests zur neuen AMD-Grafikchipgeneration Vega kritisiert. "Die ersten Testberichte haben den Performance-Watt-Dynamik-Bereich von Vega nicht gut zur Geltung gebracht", schreibt Koduri nach einer zweiwöchigen Auszeit auf Twitter. Dabei spielt der Chefarchitekt darauf an, dass sich das Performance-Leistungsaufnahme-Verhältnis von Vega über das im Treiber integrierte Wattman-Tool beziehungsweise ein über einen mechanischen Schalter aktivierbares Zweit-BIOS beeinflussen lässt. So lässt sich die Leistungsaufnahme von Vega-Grafikkarten senken, was allerdings auch mit einer Performance-Verminderung einhergeht.

Laut Koduri stecke man im Dilemma, die GPU in der Standardeinstellung entweder auf ein gutes Performance-pro-Dollar oder Performance-pro-Watt-Verhältnis zu optimieren. AMD habe den Nutzern die Möglichkeit geben wollen, die gewünschte Standardeinstellung nach ihren jeweiligen Bedürfnissen festzulegen.

Im Auslieferungszustand hat AMD die Radeon RX Vega 64 allerdings bewusst auf Höchstleistung optimiert, um in Benchmark-Vergleichen der Konkurrenzkarte GeForce GTX 1080 möglichst nahe kommen zu können oder sie in ganz bestimmten Fällen sogar leicht zu überholen.

Außerdem kritisierte Koduri die Aufregung um die Vega-Verkaufspreise. "Die Aufruhr um die Preisgestaltung hilft uns überhaupt nicht weiter. Nicht sicher, woher das kommt - es nützt nur dem Wettbewerb." AMD arbeite außerdem jeden Tag hart daran, die Verfügbarkeit von Vega-Grafikkarten zu erhöhen.

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Mitte August enthüllte AMD die ersten Spieler-Grafikkarten mit Vega-Grafikchips: das Flaggschiff Radeon RX Vega 64 und die abgespeckte Variante Radeon RX Vega 56. Die Karten konnten die im Vorfeld auch von AMD getriebenen, hohen Erwartungen der Spieler-Gemeinschaft nicht erfüllen. So schafft es die Radeon RX Vega 64 trotz deutlich höherer Rechenleistung in vielen Spielen nicht, die bereits im Mai 2016 veröffentlichte Nvidia-Grafikkarte GeForce GTX 1080 zu überflügeln.

Überdies liegt die Leistungsaufnahme der AMD-Grafikkarte deutlich über jener der GeForce GTX 1080, welche mittlerweile bereits ab 500 Euro erhältlich ist. AMDs Radeon RX Vega 64 ist trotz eines von AMD verkündeten Preises von 500 Euro erst ab 630 Euro gelistet. Die Radeon RX Vega 56 sollte am 28. August in ausreichenden Stückzahlen erhältlich sein, war sie aber nicht. (mfi)