EU-Kartellstrafe: Google macht erste Zugeständnisse

Nachdem die EU-Kommission Google im Juni eine Rekordstrafe auferlegt hat, weil der US-Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht haben solle, macht Google nun erste Zusagen. Wie genau Google das Fehlverhalten korrigieren will, ist unklar.

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(Bild: dpa, Marcio Jose Sanchez/AP/dpa)

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Von
  • dpa

Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben von Google fristgerecht Auskunft erhalten, wie das US-Unternehmen die Auflagen zu seinen Produkt-Anzeigen in Suchmaschinenergebnissen umsetzen will. Erste Informationen dazu seien eingegangen, teilte die Brüsseler Behörde am späten Dienstagabend mit. Google bestätigte am Mittwoch ein entsprechendes Schreiben. Weder das Unternehmen noch die EU-Kommission machten zum Inhalt nähere Angaben.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten Google Ende Juni mit einer Rekordstrafe in Höhe von 2,42 Milliarden Euro belegt, da das Internetunternehmen seine dominierende Position zum Schaden von Konkurrenten und Verbrauchern missbraucht habe. Google hatte die Entscheidung kritisiert. Das Unternehmen hat noch bis Ende September Zeit, die beanstandeten Geschäftspraktiken zu ändern. Andernfalls kann die EU-Kommission weitere Strafzahlungen einfordern.

In der Shopping-Suche von Google werden prominent die von Händlern beim Internet-Konzern platzierten ausführlichen Anzeigen mit Fotos, Preisen und Links präsentiert. Diese Anzeigen können auch bei einer ganz normalen Google-Suche über den restlichen Treffern eingeblendet werden.

Parallel zu den nun erfolgten ersten Zusagen sorgt in Washington das mutmaßliche Vorgehens Googles gegen einen Befürworter der EU-Kartellstrafe für Aufsehen. Barry Lynn von der New America Foundation hatte die Entscheidung aus Brüssel in einer Pressemitteilung begrüßt und von US-Verantwortlichen ähnliche Schritte gefordert. Wie die New York Times nun berichtet, wurde der Autor wenige Tage später entlassen, inklusive der fast zehn Kollegen seines Teams. Der Think Tank hat in seiner Geschichte insgesamt bereits mehr als 21 Millionen US-Dollar von Google erhalten, schreibt die Zeitung noch. (mho)