PSINet sucht Gläubigerschutz

Rund sechs Wochen nach der Aufsehen erregenden Liquiditätswarnung tritt mit PSINet einer der weltgrößten Internet-Provider den Gang zum Konkursgericht an.

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  • dpa

Der Internet-Provider PSINet, der nach eigenen Angaben das "leistungsmäßig größte IP-Netzwerk der Welt" betreibt, hat in den USA gemeinsam mit 24 amerikanischen Tochterfirmen den Gang zum Konkursgericht angetreten, um Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Konkursrechts in Anspruch zu nehmen. Betroffen sind auch vier kanadische Tochterunternehmen, wohingegen die Betriebstöchter in Lateinamerika, Asien und Europa (darunter auch die deutsche Dependance) sowie das ebenfalls zur Firmengruppe gehörende Consulting-Haus Metamor bislang keine Konkursanträge gestellt haben.

Wie es heißt, verfügt PSINet noch über rund 300 Millionen Dollar an liquiden Mitteln. Vermögenswerten von 2,2 Milliarden Dollar sollen Schulden von 4,3 Milliarden Dollar gegenüberstehen, davon 2,9 Milliarden an Anleiheverpflichtungen.

Das weltweit tätige Unternehmen mit Hauptsitz in Ashburn, Virginia, beschäftigt in den USA 720 und in Europa 770 Mitarbeiter. Bereits im April hatte eine Liquiditätswarnung für Aufsehen gesorgt. Trotz aller Schwierigkeiten will PSINet die Geschäfte weiter führen und sich sanieren, was im Rahmen des US-Konkursrechts zulässig ist. Als erster Schritt dazu kann eine bereits unterzeichnete Absichtserklärung zum Verkauf der kanadischen Firmenaktivitäten an die dort ansässige Telekommunikationsfirma Telus Corporation gelten. (dpa) / (psz)