TRAPPIST-1: Hinweise auf Wasser auf Exoplaneten in habitabler Zone

Astronomen haben die Exoplaneten des vergleichsweise nahen Sterns TRAPPIST-1 genauer unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass die inneren wohl inzwischen wasserlos sind. Die äußeren könnten ihres aber behalten haben.

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TRAPPIST-1: Hinweise auf Wasser auf exoplaneten in habitabler Zone

Künstlerische Darstellung des Systems: TRAPPIST-1 ist viel kleiner als die Sonne und die Planetenbahnen auch viel enger.

(Bild: ESO/N. Bartmann/spaceengine.org)

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Die Exoplaneten in der habitablen Zone des Sterns TRAPPIST-1 könnten auf ihrer Oberfläche noch Wasser festgehalten und damit die Voraussetzungen für erdähnliches Leben bieten. Zu diesem Ergebnis kommen Astronomen ein halbes Jahr nachdem die Entdeckung der insgesamt sieben Exoplaneten bei dem vergleichsweise nahen Stern bekanntgegeben hatten. Auf das Wasser an der Oberfläche der äußeren dieser Exoplaneten schließen sie aber nur indirekt, anhand der Berechnungen zu den inneren. Die haben nämlich immense Mengen an Wasser verloren, aber durch Prozesse, die auf den Himmelskörpern in der habitablen Zone nicht mehr so intensiv sein dürften, wie sie erklären.

Die nun abgeschlossenen Analysen haben demnach ergeben, dass die ultraviolette Strahlung des Sterns dafür gesorgt haben dürfte, dass die inneren Begleiter immense Mengen an Wasser verloren haben. Das liege daran, dass die Strahlung einerseits Wassermoleküle aufspaltet und andererseits die Atmosphäre derart aufheizt, dass der durch die Aufspaltung entstandene Sauer- und Wasserstoff ins All entweicht. Die beiden inneren Planeten könnten dadurch in den vergangenen acht Milliarden Jahren mehr als die zwanzigfache Menge an Wasser verloren haben, die in den Ozeanen der Erde gebunden ist.

Das System von TRAPPIST-1 (12 Bilder)

Die Planeten von  TRAPPIST-1 im Vergleich mit einigen aus dem Sonnensystem
(Bild: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt, T. Pyle (IPAC))

Das gelte für die äußeren Exoplaneten – die in der habitablen Zone liegen, in der sie eventuell die Entstehung von erdähnlichem Leben ermöglichen – aber nicht. Den Berechnungen der Forscher zufolge könnten die das meiste Wasser behalten haben, und damit eine der wichtigsten Voraussetzungen für Leben, wie wir es kennen. Die Aussichten, dass zumindest dort lebensfreundliche Bedingungen herrschen, bleiben also erhalten. Mit den gegenwärtigen Messmethoden könnten diese Analysen aber weder für die inneren noch für die äußeren Begleiter von TRAPPIST-1 abschließend überprüft werden.

Die sieben Exoplaneten von TRAPPIST-1 waren im Februar auch deswegen so umfangreich diskutiert worden, weil Astronomen mit ihnen erstmals mehr als ein halbes Dutzend Planeten bei einem Stern gefunden hatten, auf denen flüssiges Wasser existieren könnte. Bei allen handelt es sich wohl um Gesteinsplaneten, die auch von ihrer Größe her grundsätzlich mit der Erde vergleichbar sind. Die neuen Analysen dämpfen diese Euphorie nun etwas, indem sie die Hoffnung auf flüssiges Wasser in dem System eingrenzen. Damit zeigen sie auch einmal mehr, wie außergewöhnlich die Gegebenheiten auf unserer Erde wohl sind. TRAPPIST-1 ist 40 Lichtjahre von der Erde. (mho)