Internetnutzung: Smartphone und PC erstmals fast gleichauf, Bewegtbilder boomen

Mehr Bundesbürger besitzen inzwischen ein Smartphone als einen PC oder Laptop, haben Marktforscher herausgefunden. Gratis-Filmschnipsel sind besonders gefragt im Netz, aber kostenpflichtige Videodienste holen auf.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Smartphone

(Bild: dpa, Tobias Hase)

Lesezeit: 3 Min.

Das Smartphone übertrifft 2017 erstmals klassische Computer, wenn es um die Verfügbarkeit vernetzter Geräte hierzulande geht: 85 Prozent der 14- bis 69-Jährigen nutzen ein internetfähiges Mobiltelefon, 83 Prozent einen PC oder Laptop. Das geht aus dem aktuellen "Convergence Monitor" hervor, den das Marktforschungsinstitut Kantar TNS für die ARD, Discovery, die Mediengruppe RTL und das ZDF erstellt hat. 75 Prozent der Befragten geben demnach an, regelmäßig mindestens einmal pro Tag mit einem Desktoprechner oder Notebook im Internet zu surfen. Das Smartphone liegt mit 73 Prozent so gut wie gleichauf.

Tablets sind in 36 Prozent der Haushalte verfügbar, während dies im Vorjahr noch bei 29 Prozent der Fall war. 17 Prozent der Haushalte haben ihr Fernsehgerät an das Internet angeschlossen, 16 Prozent der Teilnehmer nutzen diese Option, um Internetinhalte abzurufen. Andere internetfähige Geräte sind noch kaum verbreitet: Nur ein Prozent der Befragten gibt an, eine Smart Watch zu tragen. Fitnessarmbänder und andere Wearables zur Aktivitätsmessung kommen auf drei Prozent Nutzer. Virtual-Reality-Brillen sind in einem Prozent der Haushalte vorhanden.

Für die repräsentative Studie haben die Marktforscher im Frühjahr 1501 Personen im Alter von 14 bis 69 Jahren in Deutschland befragt. Je jünger die Teilnehmer, desto ausgeprägter verwenden sie demnach Smartphones: Die 14- bis 29-Jährigen sind täglich fast 2,5 Stunden mit dem Handy im Internet und damit rund eine Stunde länger als die Gesamtbevölkerung. 77 Prozent der unter 30-Jährigen geben dabei an, täglich Chats und Instant Messaging wie WhatsApp zu nutzen. 51 Prozent tummeln sich jeden Tag auf sozialen Netzwerken wie Facebook, auch dafür setzen sie hauptsächlich aufs Mobiltelefon.

Führend sind die Jüngeren generell auch beim Konsum von Bewegtbildern: Etwa drei Viertel der 14- bis 29-Jährigen schauen sich mindestens einmal pro Monat Videoclips auf Portalen wie YouTube und Video oder in sozialen Medien an. Unter allen Befragten ist die Zahl derjenigen, die online Bewegtbilder anschauen, von 59 Prozent in 2016 auf 67 Prozent gestiegen. Gleichzeitig konnte das klassische, lineare Fernsehen seinen angestammten Platz im Alltag aber behaupten: Die Deutschen haben pro Tag fast drei Stunden die Flimmerkiste laufen, etwa genauso viel wie in den Vorjahren. Die unter 30-Jährigen kommen nach wie vor auf gut zwei Stunden.

Allgemein sind kostenlose Angebote gefragt, kostenpflichtige Dienste mit Video on Demand wie Netflix oder Maxdome können in diesem Jahr aber erstmals kräftig zulegen: 13 Prozent erklären, mindestens einmal pro Monat Filme, Serien, Dokumentationen oder Sportübertragungen gegen Gebühr anzusehen. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Gut die Hälfte der Befragten nutzt auch Audioinhalte, Musik oder Podcasts mindestens einmal im Monat online. Auf Informationen zum aktuellen Geschehen auf Newsportalen oder den Webseiten von Zeitungen oder Fernsehsendern greifen 46 Prozent der Teilnehmer regelmäßig zurück. (axk)