Statistik der Woche: E-Zigaretten boomen

Studien sind sich uneinig über die Unbedenklichkeit von E-Zigaretten. Das tut der Beliebtheit der Dampfer aber keinen Abbruch, wie unsere Infografik zeigt.

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Von
  • Mathias Brandt

Immer mehr Menschen in Deutschland rauchen E-Zigaretten. Laut Verband des eZigarettenhandels (VdeH) ist die Zahl der Dampfer 2016 auf 3,5 Millionen (inkl. Gelegenheitsraucher) gestiegen. Das rechnet sich, wie die Infografik von Statista und Technology Review darstellt. Bis zu 400 Millionen Euro Umsatz erzielte die Branche im vergangenen Jahr hierzulande.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Das Funktionsprinzip einer elektrischen Zigarette ist einfach: eine aromatisierte, oft nikotinhaltige Flüssigkeit – genannt eLiquid – wird zu Rauch verdampft und inhaliert. Laut Ansicht der E-Zigaretten-Befürworter ist diese Art des Rauchens erheblich gesünder als herkömmliche Glimmstengel. Der VdeH führt zum Beispiel eine englische Studie an, der zufolge die Verdampfung von eLiquids 95 Prozent weniger gesundheitsschädlich als normales Rauchen sei. Ein weiteres Argument der E-Zigaretten-Befürworter ist, dass diese bei der Tabakentwöhnung helfen können. Eine Studie des Hamburger Zentrums für interdisziplinäre Suchtforschung scheint diese These zu bestätigen. Von über 3.000 befragten E-Zigaretten-Rauchern waren 91,5 Prozent vorher Tabakraucher.

Weniger überzeugt von den Vorteilen des elektronischen Rauchens ist dagegen das Aktionsbündnis Nichtrauchen. Hier heißt es: "E-Zigaretten sind gesundheitlich bedenklich: Mit jedem Zug inhaliert der Konsument ein Chemikaliengemisch aus Propylenglykol und/oder Glyzerin, Aromen und zumeist Nikotin. Das Aerosol einiger untersuchter E-Zigaretten enthält Kanzerogene. Zwar ist die Menge der Kanzerogene gering, doch gibt es für Kanzerogengemische keinen Schwellenwert für Unbedenklichkeit." Auch von der beim VdeH so beliebten englischen Studie halten Kritiker wenig. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen hält diese als nach aktuellem Wissenstand für unzureichend und nicht haltbar. Zwar ist wohl unstrittig, dass E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich sind, aber am gesündesten ist es mit Sicherheit, gar nicht zu rauchen.

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(jle)