Kleiner Sensor, große Bilder

Smartphone-Kameras werden zunehmend leistungsfähiger und bieten Merkmale, die sie auch für anspruchsvolle Fotografen interessant macht. Eines davon ist die Möglichkeit, Fotos im Raw-Format aufzunehmen. Wir haben getestet, ob und wann das sinnvoll ist.

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Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Markus Schelhorn
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Wer ambitioniert oder gar professionell mit einer hochwertigen Kamera-Ausrüstung fotografiert, verwendet ganz selbstverständlich das Raw-Format statt JPEG. Was für die „dicken“ Kameras gilt, ist auch mit vielen aktuellen Smartphones möglich. Auch wenn die Winzlings-Bildsensoren nicht mit denen einer ausgewachsenen DSLR-Kamera mithalten können, gelten selbstverständlich für Smartphone-Kameras die gleichen Vorteile, die das Raw-Format bietet. Dazu zählen eine optimale Ausnutzung des Dynamikumfangs, eine verlustfreie Korrektur der Farbtemperatur und in gewissen Grenzen die verlustfreie Korrektur der Belichtung.

Aber kein Vorteil ohne Nachteil: Damit Sie das Maximum an Bildqualität aus der Kamera Ihres Smartphones herausholen können, benötigen Sie deutlich mehr Speicherplatz. Außerdem ist das Raw-Bild nicht wie ein JPEGBild fix und fertig zur sofortigen Verwendung. Zunächst müssen Sie das Raw-Bild in der „digitalen Dunkelkammer“ selbst entwickeln. Aber auch das gelingt sogar mit einem Smartphone schon sehr gut, zudem können Sie selbstverständlich die Raw-Bilder zum PC übertragen und dort mit den Werkzeugen Ihrer Wahl wie gewohnt bearbeiten.

Ab Android Lollipop 5.0 und ab iOS 10 ist es mit den beiden großen Betriebssystemen für Smartphones möglich, Fotos auch im Raw-Format aufzunehmen. Die vorinstallierte Kamera-App der Android-Smartphones und des iPhone kennt übrigens das Raw-Format nicht, daher brauchen Sie zusätzlich eine passende Kamera-App, die diese neue Möglichkeit der Betriebssysteme nutzt.