Nach Superfish-Debakel: Lenovo einigt sich mit US-Behörde auf Konsequenzen

Lenovo hat sich mit der FTC in den USA auf Konsequenzen aus dem Debakel rund um die auf PCs vorinstallierte Adware Superfish geeinigt. Solche und ähnliche Software darf nicht mehr installiert werden und Lenovo muss sich kontrollieren lassen.

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Nach Superfish-Debakel: Lenovo einigt sich mit US-Behörde auf Konsequenzen

(Bild: Lenovo)

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Der Computerhersteller Lenovo hat der US-Aufsichtsbehörde FTC und Dutzenden bundesstaatlichen Justizministern zugesichert, dass künftig keine Programmpakete mehr vorinstalliert würden, die die Sicherheit der Anwender gefährden könnten. Mit der Einigung endet eine Untersuchung in den USA, die nach dem Superfish-Debakel angestrengt worden war. Eine auf Lenovo vorinstallierte Adware namens Superfish Visual Discovery hatte nicht nur Werbung von Drittanbietern in den Browsern eingeblendet, sondern die PCs für Man-in-the-Middle-Angriffe geöffnet. Dadurch konnten sich etwa Internetseiten missbräuchlich als Online-Banking-Seiten ausgeben und den Anwender dann ausspionieren.

Lenovo habe nicht nur die Privatsphäre der Verbraucher, sondern auch den Online-Sicherheitsschutz gefährdet, auf den die Verbraucher vertrauten, erklärte die amtierende FTC-Chefin Maureen K. Ohlhausen. Dem Unternehmen wurde es nun untersagt, auf Laptops ungefragt Software vorab zu installieren, die Werbung beim Surfen einschleust. Weiterhin verpflichtete sich Lenovo auf ein 20-jähriges Software-Sicherheitsprogramm für alle vorinstallierten Programme. Der Konzern hatte bereits im Februar 2015 ein Säuberungstool gegen die vorinstallierte Werbesoftware angeboten. Finanziell hatte sich die Kooperation für Lenovo auch nicht gelohnt – dem großen Vertrauensverlust standen Einnahmen von maximal 250.000 US-Dollar gegenüber, war später bekannt geworden. (mho)