Blockchain für Flüchtlinge: Digitale Identität mit Prepaid-Kreditkarte für Asylsuchende in Finnland

Wer ohne Ausweisdokumente in ein fremdes Land kommt, kann dort kaum Fuß fassen. Die finnische Einwanderungsbehörde verteilt deshalb Prepaid-Kreditkarten einschließlich Blockchain-Identitätsnachweis.

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Asylsuchende in Finnland bekommen digitale Identität mit Prepaid-Kreditkarte
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Ohne offizielle Ausweisdokumente ist es für Flüchtlinge in einem fremden Land kaum möglich, ein Bankkonto oder gar einen Job zu bekommen. In Finnland versucht die Einwanderungsbehörde, ihnen mit Hilfe der Blockchain-Technik des Start-ups MONI zu helfen: Asylsuchende ohne Konto bekommen statt Bargeld eine Prepaid-Mastercard von MONI. Diese ermöglicht normale Kartenzahlungen, funktioniert aber auch wie ein Konto, auf das Arbeitgeber Gehalt überweisen können. Darüber hinaus bietet sie eine eindeutige digitale Identifizierung für den Inhaber, wie Technology Review online in "Blockchain für Flüchtlinge" berichtet.

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Auch die Vereinten Nationen erkunden bereits die Nutzung von Blockchain-Technologie für die mehr als eine Milliarde Menschen, die keine offiziellen Dokumente besitzen. Laut Kouko Salonen, dem Leiter der finnischen Einwanderungsbehörde, liegt das größte Hindernis dafür, Bankkonten oder Jobs zu bekommen, bei vielen Asylsuchenden im Fehlen einer eindeutig authentifizierten Identität. Die MONI-Karte sei hier eine große Hilfe.

Die MONI-Technologie nutzt für die Übertragung von Werten eine Reihe von öffentlichen Blockchains – für den Nutzer sieht jedoch alles so aus, als würde er eine Debit-Karte verwenden. An Mastercard-Terminals kann er Einkäufe bezahlen, für Online-Zahlungen muss er einen Code in ein Web-Formular eingeben. Um den kryptografischen Austausch für die Transaktion in digitaler Währung kümmert sich MONI, ebenso wie um den Wechsel von Krypto- in reale Währung. Außer bei dem Karten-Programm für Flüchtlinge ist der MONI-Dienst derzeit auch für finnische Beta-Tester verfügbar, und ein Angebot für Verbraucher in ganz Europa ist geplant.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)